Auch Spediteur hilft Zirkusfamilie Weisheit. Stroh und Heu geliefert. Sturm zerstört Ställe.
Freudenstadt-Christophstal - Ein Firmenchef aus dem Murgtal hatte vorgelegt: Oliver Mohrlok hatte mit seinen vier Mitarbeitern den Zirkus-Wohnwagen der Familie Weisheit restauriert und ihr bei der Übergabe desselben gewünscht, dass ihr ab und zu jemand einen Strohballen oder Brennholz vors Zelt werfen möge. Ein Firmenchef aus Pfalzgrafenweiler hat’s gelesen – und wörtlich genommen.
Mit einer Lastwagenladung voller Stroh und Heu, das er in einer Blitzaktion bei einem Bauern im Ort besorgt hatte, kommt Jürgen Epple in Begleitung seines Sohnes Marvin ins Christophstal, wo der Familienzirkus Aladin im Winterquartier ist. "Der Zeitungsbericht hat mir keine Ruhe gelassen", erklärt der Inhaber der Spedition E. Epple. "Ich fahre selbst das ganze Jahr mit dem Lastwagen durchs Land – ich weiß, wie das ist, und wollte helfen."
Wie berichtet, hat die Zirkusfamilie eine schwierige Zeit hinter sich. Walter Weisheit ist nach einer schweren Krankheit sehr geschwächt, sodass noch mehr Arbeit an seiner Frau Ingrid und an Sohn Manuel (18) hängenbleibt. Zudem hatte ein Sturm im vergangenen Winter einen der beiden Ställe des Zirkusses zerstört, was seither das Reisen umständlicher macht: Einer der Ställe kann nun nicht mehr bereits vor dem Umzug am nächsten Spielort aufgebaut werden.
Umso dankbarer ist Ingrid Weisheit über die spontane Hilfe der beiden Unternehmer aus dem Kreis Freudenstadt und auch dafür, dass Familie Zwissler dem Zirkus das Winterquartier im Christophstal zur Verfügung stellte – der ehemalige Ziegenstall sei ideal. 18 bis 20 Tage könne sie mit dem Futter für die Tiere überbrücken, rechnet Ingrid Weisheit hoch, als ihr Sohn Manuel mit dem Traktor die 2,40 auf 1,30 Meter großen Ballen aufspießt und zum Stall transportiert. "Ist das eine gute Zeitspanne?", fragt Jürgen Epple. "Ja", entgegnet die Zirkusfrau – und strahlt.
