"Große Ehre, Deutschland vertreten zu dürfen"

Und von dort geht es direkt weiter zur Junioren-Weltmeisterschaft nach Rumänien, wie der Dürrenmettstetter im Gespräch mit dem Schwarzwälder Bote verriet. Die Nominierung wurde ihm nach seinem Start im Continentalcup angekündigt.

Zunächst einmal eine Frage zum Aktuellen. Wie bewertest Du Deine Plätze 19 mit 125,5 und 126,5 m und 34 mit 112 m bei den beiden COC-Springen in Planica?

Mit dem 19. Platz war ich natürlich sehr zufrieden, auch wenn man die Konkurrenz betrachtet. Am zweiten Tag hatte ich zwar starken Rückenwind, aber der Sprung war auch nicht gut. Ich schiebe schlechtere Versuche grundsätzlich nicht auf das Wetter.

Jetzt geht es für Dich als einer von 44 deutschen Sportlerinnen und Sportlern zu den 2. Olympischen Jugendspielen nach Norwegen. Mit welchen Gefühlen wirst Du dort an den Start gehen?

Ich will bei dem Ereignis in erster Linie Spaß haben, alles genießen und auch das Drumherum auf mich wirken lassen. Es soll einfach ein normaler Wettkampf werden, wenn auch mit großem Namen. Für mich ist es ein erster ganz großer Karrierehöhepunkt und ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Es ist natürlich eine große Ehre, Deutschland als einziger Skispringer vertreten zu dürfen.

Welche sportlichen Ziele hast Du Dir bei den Auftritten im Einzelspringen und den beiden Teamwettbewerben gesetzt?

Natürlich habe ich mir vorgenommen, mein Bestes zu geben. Ich bin da auch sehr optimistisch, denn meine Grundform stimmt.

Gibt es derzeit Defizite, an denen Du auf der Schanze noch arbeiten musst?

Zu verbessern gibt es beim Skispringen immer etwas, an dem man arbeiten kann. Bei mir ist es der Absprung und danach die richtige Flugposition zu finden.

Mit dem Slowenen Domen Prevc könntest Du in Lillehammer auf einen bereits im Weltcup sehr erfolgreichen Springer treffen. Würdest Du Dich auf diesen Vergleich freuen?

Gerade in Planica ist bei den Slowenen auch der Name Bor Pavlovcic als möglicher Teilnehmer gefallen, aber das könnte auch für die Junioren-Weltmeisterschaft gewesen sein. Wenn Domen Prevc in Lillehammer dabei wäre, würde mich das natürlich freuen, denn an ihm kann man sich mit seiner eigenen Leistung gut orientieren. Und auch er ist nicht unschlagbar ...

Wie sieht Dein Terminplan in Lillehammer aus, wo die Wettbewerbe bekanntlich auf dem Lysgardsbakken der Olympischen Spiele von 1994 stattfinden werden?

Ich werde in Norwegen dreimal am Start sein. Nach dem Einzelspringen am Dienstag folgt ein Mixedwettbewerb mit Agnes Reisch vom WSV Isny am Donnerstag. Am Samstag kommt im nordischen Mixed-Team noch der nordische Kombinierer Tim Kopp hinzu.

Wie findest Du es, dass Dein Heimtrainer Christoph Klumpp zum Betreuerteam zählt und dabei sein wird?

Das ist für mich ganz wichtig. Er ist ein großartiger Trainer, und man hat mit ihm viel Spaß. Er findet aber auch immer wieder die richtige Mischung im Training und kann uns viel beibringen.

Vor Kurzem hat in München auch ein Treffen der 44 deutschen Sportler und 22 Trainer und Betreuer stattgefunden. Wie ist das Treffen abgelaufen?

Dieses Treffen war echt super, weil man dabei die anderen Athleten schon einmal kennenlernen konnte. Echt cool.

Dabei hat es auch ein Medientraining gegeben. Wie muss man sich das vorstellen?

Wir haben dabei Tipps für das Verhalten bei Interviews bekommen, und uns wurde danach auch das Ergebnis per E-Mail zugeschickt. Das war schon sehr interessant. Wichtig war auch, dass alle Interviews in Lillehammer auf Englisch ablaufen werden, deshalb sind schon in München alle Termine und die Planung in dieser Sprache vorgestellt worden.

Dein Trainer Christoph Klumpp hat im Vorfeld erklärt, für Dich könnte es von Lillehammer direkt zu den Junioren-Weltmeisterschaften gehen. Ist das jetzt perfekt?

Ja, ich habe erfahren, dass ich für die Junioren-WM nominiert werden soll. Wie das dann genau funktionieren wird mit dem Flug von den Spielen in Norwegen nach Rumänien, das werde ich noch sehen.

Bei der Junioren-WM wirst Du dann mit Deinem ebenfalls qualifizierten Bruder David starten. Was denkst Du darüber?

Ich freue mich natürlich riesig, ihn wieder einmal zu sehen, nachdem er zuletzt im Weltcup unterwegs war und wir uns selten getroffen haben. Mit ihm zusammen in der deutschen Mannschaft starten zu können, wäre natürlich megacool.

  Die Fragen stellte Arno Schade.