Angeführt vom Vorsitzenden Edgar Pakai (ganz links) stellte sich der gesamte Bezirksvorstand zur Wiederwahl und erhielt ein einstimmiges Votum der Versammlung. Foto: wh Foto: Schwarzwälder-Bote

Antrag des VfB Cresbach stößt auf Skepsis / Bezirkstag 2015 in Oberiflingen

Von Arno Schade

Einstimmig verlaufene Wahlen und zwei akzeptierte Anträge kennzeichneten einen harmonisch verlaufenen Bezirkstag in der Panoramahalle Holzhausen. Ganz passend zum Bericht des wieder gewählten Vorsitzenden Edgar Pakai, der "über drei gute Jahre, geprägt von vertrauensvoller Zusammenarbeit" sprach.

In einigen wesentlichen Kernsätzen fasste Pakai die Inhalte der den Delegierten schriftlich vorliegenden Berichte in ihren wesentlichen Punkten zusammen. So habe sich der Vereinsehrenamtspreis etabliert, und mit dem SV Vollmaringen, SV Glatten und TuS Ergenzingen verdiente Sieger gefunden. Erfreulich sei, dass die Vereine bei der Finanzierung des Bezirksjournals mitziehen, "das im Verband seinesgleichen sucht," und die Nutzung des elektronischen Postfachs zugenommen habe. Sehr positiv sei auch in Stuttgart die Rekordbeteiligung auf der jüngsten Trainerfortbildungsveranstaltung registriert worden, "da sind wir im grünen Bereich."

Als Problemfelder nannte der Bezirksvorsitzende zum einen die zukünftige Organisation der Bezirkspokalspiele durch das Sponsoring einer Brauerei, das gewisse Vorgaben beinhalte, "aber da haben wir im Hinblick auf das Endspiel gerade heute eine Lösung gefunden." Die stehe allerdings noch bei der zukünftigen Organisation des Spielbetriebs aus, bei dem ihm die Kreisliga B3 Sorgen bereite, so Edgar Pakai: "da nehmen Reservemannschaften anderen Mannschaften einen Aufstiegplatz weg." Seine Anregung, die Einführung einer Kreisliga C bei gleichzeitiger Abschaffung der Reserverunden ins Auge zu fassen, stieß gleich auf Widerspruch seitens eines Vertreters des SV Bergfelden. Er verwies auf die Schwierigkeiten kleinerer Clubs, überhaupt genügend Spieler zusammen zu bekommen, "wie soll das in einer Kreisliga C gehen?"

Der im Bezirk immer deutlicher werdende demografische Wandel war auch die Grundlage der beiden beim Bezirkstag vorliegenden Anträge. Von Freddy Günter begründet, stimmten die anwesenden Vereinsvertreter einstimmig dem vom SV Mitteltal-Obertal vorgelegten Vorschlag zu, Jugend-Spielgemeinschaften auch den Aufstieg in höhere Ligen zu ermöglichen.

Dagegen stieß der Antrag des VfB Cresbach, dass zukünftig anstatt zwei auch vier aktive Mannschaften eine Spielgemeinschaft bilden können und den Bezirken dabei mehr Mitspracherecht eingeräumt werden solle, bereits auf Bezirksebene auf Skepsis. Er wurde zwar mit 96 gegen 27 Stimmen bei neun Enthaltungen angenommen und wird dem WFV zur Vorlage beim Verbandstag zugeleitet , aber selbst Eberhard Beil sieht die Erfolgschancen seines Antrags in Sindelfingen skeptisch: "wenn es schon bei uns so viel Widerspruch gibt ..."

Der SV Oberiflingen ist 2015 Gastgeber des nächsten Bezirkstags. Das ergab die zum Abschluss vorgenommene Wahl, bei der sich der Verein mit klarer Mehrheit gegen die weiteren Kandidaten SV Baiersbronn und SG Busenweiler-Römlinsdorf durchsetzte.

Nach dem Hinweis von Edgar Pakai, dass die letzten beiden Bezirkstage in Wittershausen und Holzhausen über die Bühne gegangen sind, verzichteten aus geografischen Gründen die ebenfalls interessierten Vereine SG Vöhringen und SV Bergfelden auf eine Kandidatur.

(asa). Der Dank an alle ehrenamtlich tätigen Mitglieder, aber auch aktuelle Entwicklungen und Blicke in die Zukunft prägten die Grußworte beim Bezirkstag in Holzhausen, nachdem der Musikverein Holzhausen mit Dirigent Kai Kieferle die Gäste schwungvoll begrüßt hatte.

Der Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber, selbst Vater einer fußballspielenden Tochter, lobte den "in der Halle versammelten geballten Fußballsachverstand". Er gab sich selbst als Fachmann zu erkennen, als er für die Annahme des späteren Antrags bezüglich des Aufstiegsrecht von Jugendmannschaften warb. Er forderte die Fußballvereine auf, sich im Jahr 2013 mit eigenen Beiträgen bei den Heimattagen Baden-Württemberg einzubringen.

"Gerade für uns kleinere Vereine ist eine solche Veranstaltung sehr wichtig", betonte mit Nicolas Kipp der Vertreter des gastgebenden FC Holzhausen, ehe Ortsvorsteher Lutz Strobel in Gedichtform die Bedeutung des FCH und des Fußballs generell herausstellte. Diesen Ball nahm der Präsident des Sportkreises Rottweil, Robert Nübel, elegant auf und passte ihn auch im Namen seines Freudenstädter Kollegen Alfred Schweizer elegant in die Tiefe des raumes weiter: der Sport braucht aber die Unterstützung der Kommunen." Die Vereine müssten sich dabei auf die demografische Entwicklung einstellen: "wir werden weniger, aber älter und bunter", sprach er die Themen Ehrenamt und Integration, aber auch das mögliche weiterte Angebot an Senioren an.

Ein Thema, das auch Margarete Lehmann umtreibt, die als Verbandsvertreterin ans Rednerpult trat. "In 20 Jahren wird jeder Dritte über 60 Jahren alt sein, aber nur noch jeder Sechste unter 20 Jahren, erwartet sie größere Auswirkungen auf den Spielbetrieb. Die sich bildenden Spielgemeinschaften sollten aber keine Eliteförderung sein, "und man muss, wenn es möglich ist, auch den Mut haben, wieder in die Eigenständigkeit zurückzukehren."

Sie forderte die Vereine zudem auf, die Ehrungsmöglichkeiten und Kooperationen mit Schulen besser zu nutzen sowie mögliches Übungsleiterpotenzial zu reaktivieren, "ich nenne das Projekt Ruhestand."

Mit Vertretern aus 65 Vereinen gut besucht war der Bezirkstag 2012 des Nördlichen Schwarzwalds in der Panoramahalle Holzhausen. "Das entspricht etwa 80 Prozent", freute sich der Vorsitzende Edgar Pakai über gut gefüllte Reihen. Mit Abwesenheit glänzten folgende, teilweise aber nicht am Spielbetrieb aktiv teilnehmende Vereine: Spfr Aach, SV Bieringen, SSV Dettensee, TSV Dettingen, SG Dornstetten, SG Empfingen, SV Felldorf, SpVgg Friedrichstal, SpVgg Grömbach, SV-SZ Kniebis, SV Leinstetten, SV Mühringen, SpV Röt-Schönegründ, SV Weiden, SV Wittershausen, SC Kaltbrunn, FC Horb. Sie dürfen in naher Zukunft nicht mit der Austragung von Relegationsspielen oder dem Bezirkspokalfinale rechnen.

Einstimmig von der Versammlung gewählt wurden der Bezirksvorsitzende Edgar Pakai, Bezirksspielleiter Dieter Arnold und der Sportgerichtsvorsitzende Robert Trautwein. Mit dem gleichen Vertrauensbeweis bestätigt wurden Bezirksjugendleiter Robert Schwarz (in Abwesenheit) und Bezirksschiedsrichterobmann Frank Hinterlang. Dem WFV zur Bestätigung vorgeschlagen werden folgende Vorstandsmitglieder: Anja Nübel (Frauenwartin), Dieter Arnold (Referent für Breiten- und Freizeitsport), Jürgen Klemenz (Referent für Öffentlichkeitsarbeit), Hans-Dieter Leins (Referent für Ehrenamtsarbeit und Schriftführer) sowie Herbert Hug (Referent für Bildung und Qualifizierung).

Zehn Delegierte werden den Bezirk beim WFV-Verbandstag in Sindelfingen vertreten. Es sind laut einstimmiger Wahl beim Bezirkstag: Hans-Dieter Oesterle, Hans-Dieter Leins, Thomas Treutle, Joachim Ryba, Henning Fahrner, Uwe Karl, Karl-Eugen Schiller, Robert Schwarz, Halit Ipekcioglu und Alexander Kramer. Sie treffen sich zu einer Vorbesprechung mit den Delegierten aus dem Schwarzwald am 24. April in Bochingen.

Leicht abgenommen hat im Berichtszeitraum 209 bis 2011 die zahl der Mitglieder im Bezirk. 2011 waren 20465 Personen in den Fußballvereinen erfasst, 283 weniger als noch 2009. Die aktuellen Zahlen zeigen auf, dass sich ein gewisser Abwärtstrend aber wieder abschwächt, heißt es in dem Bericht des Vorsitzenden.