Bürgermeisterin Stephanie Hentschel (rechts) informierte sich am Stand von Sylvia Gerstner-Stehle (links) und Ursula Spitzmüller (Mitte) über das Projekt und die Iden für die Ganztagsschulen. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Bündnis für Familie: Netzwerker ziehen positive Bilanz und nehmen sich neues Projekt vor

Der Ausbau der Ganztagsbetreuung an zwei Grundschulen ist das Schwerpunktprojekt des Bündnisses für Familien im nächsten Jahr.

Freudenstadt. Das Bündnis hatte seine Netzwerkpartner in das Rathaus eingeladen, um über Aktionen Rückschau zu halten und um sich Gedanken über Projekte im nächsten Jahr zu machen. Als Schirmherr des Bündnisses begrüßte Oberbürgermeister Julian Osswald die Vertreter der Bündnispartner. Das Netzwerk mit seinen fast 50 Partnern besteht seit drei Jahren aus Mitgliedern unterschiedlicher Bereiche. Auch die Stadt sei von Anfang an mit im Boot, betonte Osswald und zeigte sich über die gute Entwicklung des Netzwerks erfreut.

Faltblatt weist auf Vergünstigungen hin

Das Familienbündnis habe die diesjährige Bürgermesse als Plattform genutzt, um für den Netzwerkgedanken zu werben. Nun gelte es, Schwerpunkte für das nächste Jahr zu setzen und sich für Projekte zu entscheiden, so der Oberbürgermeister. Osswald dankte der Koordinationsgruppe für die nicht selbstverständliche ehrenamtliche Arbeit für ein "familienfreundliches Freudenstadt".

Detailliert berichtete Petra Weinbrecht, Leiterin des Amts für Bildung, Familie und Sport, über die Bündnismitglieder, die aus Vertretern sozialer Vereine, aus der Wirtschaft, aus gesellschaftlichen Gruppen, aus Bildungseinrichtungen und weiteren Institutionen besteht.

Im laufenden Jahr habe man unter anderem ein Faltblatt mit Vergünstigungen für Familien entwickelt. Zudem habe sich die Koordinationsgruppe des Bündnisses auch in diesem Jahr Gedanken darüber gemacht, was für Projekte man im nächsten Jahr angehen wolle. Herausgekommen ist dabei eine "Projektbörse" mit Tischen, an denen im Rathaus vier mögliche Projekte vorgestellt wurden. Die Mitglieder konnten sich an den Tischen informieren und danach abstimmen, welches Projekt 2017 angegangen werden soll.

Ehrenamt nicht überstrapazieren

Zur Auswahl standen die Ausweitung der Betreuung der Ganztagsangebote an der Theodor-Gerhardt- und an der Forchenkopf-Grundschule, ein Kochkurs für Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, die Ausarbeitung eines vergünstigten Familientags im Panorama-Bad und das Erstellen einer eigenen Website.

Das bevorzugte Projekt, das im nächsten Jahr vom Bündnis für Familien unterstützt werden soll, war schließlich die Ausweitung des Ganztags-Betreuungsangebots "Menschen-Ideen-Kontakte" an den beiden Grundschulen.

Die Rektorin der Theodor-Gerhardt-Schule, Ursula Spitzmüller, und die stellvertretende Schulleiterin der Forchenkopfschule, Sylvia Gerstner-Stehle, informierten über ihre Pläne und Ideen. Als Lesepaten und bei der Hausaufgabenbetreuung könnten sich Ehrenamtliche noch einbringen, meinten sie. Alle, die sich engagieren wollen, können sich bei den Schulen melden und bekommen dann eine Aufgabe erteilt.

Gemeinderätin Bärbel Altendorf-Jehle von der Bürgeraktion gab zu bedenken, dass bei zu viel Ehrenamt die Gefahr bestehe, dass es ausgenutzt werde. Bürgermeisterin Stephanie Hentschel sah die Notwendigkeit, bei der Ganztagsschule langfristig auch in die politische Diskussion einzusteigen. Falls andere Projekte notwendig seien, müsse sich das Bündnis an die Landesregierung wenden und politische Forderungen formulieren. "Nur so sind wir glaubwürdig", sagte sie weiter.

Die Ganztagsschule auf den Schultern von Freiwilligen aufzubauen, sei nicht in Ordnung, war auch die Meinung von Ursula Keck, die die Moderation des Netzwerktreffens übernommen hatte.