Ein Hüne mit starkem Stellungsspiel: Auf Holzhausens Innenverteidiger Roland Hoch (am Ball) ist stets Verlass. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Spieler des TagesHolzhausens Roland Hoch macht dafür Stürmern das Leben schwer

Von Michael Stock

Als Aufsteiger in die Landesliga in einem Spiel hinten die Null zu halten, ist kein Selbstläufer. Dem FC Holzhausen ist dies nun zum zweiten Mal gelungen. Das liegt auch an der Abwehr.

Da erhält die Viererkette immense Unterstützung von Roland Hoch, genauer in der Innenverteidigung, wo sich der zu Saisonbeginn verpflichtete Neuzugang sehr wohl fühle. "Nur in der A-Jugend war ich mal rechter Verteidiger, zu Empfinger Zeiten sogar noch Manndecker. Für vorne hat es nie gereicht", sagt der 26-Jährige, der zuletzt mit Gärtringen in der Verbandsliga gespielt hat und mit der Mannschaft abgestiegen ist.

Hoch kennt das Fußballgeschäft in den vergleichsweise höheren Ligen genau. "Das wichtigste ist, dass du regelmäßig am Training teilnimmst, dreimal die Woche. Alle können kicken, einen Pass spielen, nur hat man in der Bezirksliga viel mehr Zeit. In der Landes- oder Verbandsliga zählen Kleinigkeiten, wenn du nicht optimal vorbereitet bist, fehlt die eine wichtige Sekunde im Kopf", sagt Hoch – und die kann spielentscheidend sein.

Hoch selbst hat am Sonntag bewiesen, dass er auf dem Platz hoch konzentriert zur Sache geht. Er und Marcel Gaber, ebenfalls Innenverteidiger, waren die Basis dafür, dass hinten die Null stand. Mit seinem Stellungsspiel und seiner Größe war Hoch eine Bank. "Meine 1,93 Meter sind im eigenen Strafraum natürlich schon von Vorteil, gerade gegen Standards gewinne ich die meisten Zweikampfduelle", sagt der gelernte Schreiner, fügt aber hinzu: "Was bei mir hinten klappt, geht vorne oft schief. Da hätte ich schon ein paar Treffer machen können. Aus den wenigen Chancen muss ich auch mal ein Tor machen", ist er selbstkritisch.

Roland Hoch könnte sich schon mal vorstellen, als Stürmer aufzulaufen, das aber erst zum Ausklingen seiner Karriere, und dann auch "nur" in der Kreisliga A oder B, "dafür würde es wohl reichen", meint er.

Momentan befindet er sich aber sozusagen auf dem Fußballzenit, und "den FC Holzhausen habe ich mir bewusst ausgesucht. Ich wusste, dass ich bei einer Aufstiegsmannschaft in ein intaktes, euphorisches Team komme, weil sie das erste Mal Landesliga spielen. Das macht wahnsinnigen Spaß", sagt Hoch. Etwas betrübt sei er aber über die Abgänge Halit Ipekcioglus und dessen Sohn Orhan. "Die beiden haben mich geholt, auch wegen ihnen bin ich gekommen. Mit Orhan habe ich davor schöne Empfinger Zeiten erlebt. Unser gutes Verhältnis zueinander wird aber bleiben."

Dass Hoch mit zu den "Neulingen" gehöre, die die Eigengewächse vergraulen würden, "dazu möchte ich nichts sagen. Für mich kann ich aber in Anspruch nehmen, dass ich überhaupt keine Probleme mit den Mannschaftskollegen habe. Die Stimmung zum Beispiel in der Kabine ist einmalig", lobt Hoch. Ziel sei zwar auf jeden Fall der Nichtabstieg, aber der Spanienliebhaber und deswegen konsequenterweise auch Sergio Ramos-Fan fordert noch mehr: "Ich möchte mit dem Abstieg rein gar nichts zu tun haben. Ohne zu hoch greifen zu wollen, aber mit dem Potenzial der Mannschaft kann ich mir vorstellen, dass ein Mittelfeldplatz zwischen Rang sechs und zehn realistisch ist."

Dazu müsse aber wohl in der Winterpause nachgebessert werden, damit der Kader breiter aufgestellt sei. Zudem "sollen die hinter uns nicht dauernd punkten. Gerade gewinnt ja jeder gegen jeden", sagt Hoch – und bringt es am Ende auf eine einfache Erfolgsformel: "Wenn ich hinten dazu beitragen kann, so wenig Treffer wie möglich zu kassieren und die vorne das Tor machen, ist alles gut."