Die Fundamente für den Container im Innenhof des Krankenhauses Freudenstadt neben der Radiologie sind bereits ausgehoben. Foto: Breitenreuter

Fünf Millionen Euro für die Planung: Teilneubau für Klinik in Freudenstadt einen Schritt weiter.

Freudenstadt - Gleich nach den Sommerferien will der Landkreis Freudenstadt den Generalplaner für den Teilneubau des Krankenhauses in Freudenstadt bekannt geben. Fünf Millionen Euro stellt das Land als Planungsrate zur Verfügung.

"Wir haben es Schwarz auf Weiß", freuten sich Landrat Klaus Michael Rückert und Ralf Heimbach, Geschäftsführer der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF), über die Förderzusage vom Land. "Das ermöglicht viele weitere Planungsschritte", betonte der Landrat. Die Planungsrate werde zwar in der Gesamtfördersumme für das Klinikprojekt aufgehen, doch der stattliche Betrag zeige, dass das Land zu den Klinikplänen in Freudenstadt stehe. "Das ist keine Selbstverständlichkeit."

"Wir müssten damit die Planungsaufwendungen bis Ende 2018 mühelos decken können", ergänzte Ralf Heimbach in einem Pressegespräch. Man habe sich einen Betrag in dieser Höhe erhofft. Gleichwohl ist Heimbach aber davon überzeugt, dass die Planungskosten in der Summe höher als die fünf Millionen sein werden.

Das Raumprogramm ist erstellt

"Wir sind gut unterwegs", schilderte der KLF-Geschäftsführer den Stand der Dinge in Sachen Klinik-Teilneubau, der etwas weniger als 100 Millionen Euro kosten soll. Inzwischen sei das Raumprogramm erstellt und beim Sozialministerium zur Genehmigung eingereicht worden. Die Planungsleistungen seien zudem ausgeschrieben worden. Nahezu alle mit der Planung von Kliniken erfahrenen Büros in Deutschland hätten sich für den Auftrag beworben. Er sei zuversichtlich, in der Sommerpause zu einer Einigung mit einem der Planer zu kommen.

Bereits am 11. September will Landrat Klaus Michael Rückert in einer Kreistagssitzung, in der es nur um Krankenhausthemen geht, das Planungsbüro vorstellen. Zwar habe man von den Architekten erste Ideenskizzen angefordert, doch diese würden im Kreistag nicht beraten, so Rückert. Der Generalplaner werde die Unterlagen zusammenstellen, nach denen das Sozialministerium in Stuttgart über die Höhe des gesamten Zuschusses entscheide.

Bevor diese Unterlagen jedoch ans Land gehen, werde sich der Kreistag mit ihnen befassen. Wenn die Zuschusshöhe feststeht, gelte es den Baubeschluss zu fassen, betonte der Landrat. Er ist zuversichtlich, dass das Land die Angelegenheit "in der gebotenen Zügigkeit" behandelt. Im Oktober werde es darüber hinaus eine Veranstaltung mit dem Planungsbüro für die Bürger geben, in der diese ihre Anregungen zu dem Projekt äußern könnten.

Während sich der Landkreis mit den Neubauplänen beschäftigt, wird auch am alten Krankenhaus gebaut. Im Innenhof neben der Radiologie wurden Fundamente ausgehoben. Hier entsteht nicht etwa noch ein Neubau am Altbau, sondern es sind Vorarbeiten für die Aufstellung eines Containers. In ihm findet ein zweites Linksherzkatheter-Labor Platz. "Wir wollen damit nicht warten, bis der Neubau fertig ist", erläuterte KLF-Geschäftsführer Heimbach. Die Fallzahlen der Kardiologie rechtfertigten die Investition, die bei ein bis eineinhalb Millionen Euro liegt und durch pauschale Fördermittel abgedeckt sei. Der Aufsichtsrat der KLF habe beschlossen, diese Maßnahme so umzusetzen.

Es handle sich dabei nur um ein Provisorium, ergänzte Landrat Klaus Michael Rückert. Nach Fertigstellung des Neubaus werde das Labor umgesetzt und der Container verkauft. Rückert: "Wir stecken nicht mehr Geld rein als erforderlich." Bereits im August soll der Container geliefert und mit einem Kran in den Innenhof des Krankenhauses gehievt werden. Nach den Anschlussarbeiten soll das zweite Herzkatheter-Labor ab Mitte September einsatzbereit sein.

Wartezeit für Patienten verkürzt sich

Als Vorteile des zweiten Herzkatheters nannte Heimbach auch die Ausfallsicherheit. Falls ein Gerät defekt sei oder gewartet werden müsse, müssten Patienten nicht in andere Krankenhäuser verlegt werden. Auch die Wartezeit auf eine Herzkatheteruntersuchung werde sich verkürzen.