Weihnachtsmarkt Freudenstadt mit bewährtem Konzept. Foto: Breitenreuter

Konzert: "St. Petersburg Brass" geben Konzert in der Martinskirche / Präzision und Virtuosität

Freudenstadt - Das Bläserensemble St. Petersburg Brass stimmte bei einem Konzert in der Freudenstädter Martinskirche auf die Weihnachtszeit ein und bescherte den Zuhörern einen Abend mit anspruchsvoller Musik.

Die Gäste aus dem russischen St. Petersburg, die sich derzeit auf einer sechswöchigen Baden-Württemberg-Tournee befinden, eröffneten das Konzert mit dem festlichen "Trumpet tune" des englischen Barockkomponisten Henry Purcel (1659 bis 1695). Das von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) vertonte, getragene, geistliche Lied "Bist du bei mir" erfüllte im Anschluss die Kirche mit zauberhaften Klängen.

Pfarrer Uwe Stierlein dankte den russischen Gästen, die allesamt Profimusiker sind, dass sie den weiten Weg auf sich genommen haben. In einer Zeit, in der es zwischen Ost und West viele Krisen und Kommunikationsstörungen gäbe, sei es schön zu erleben, wie Musik Grenzen überwinde, sagte Stierlein.

Perfektes Zusammenspiel und ihr beeindruckendes Können zeigte das Bläserquintett auch bei der Komposition "Trumpet voluntary" des englischen Komponisten und Organisten John Stanley (1712 bis 1786). Die Musiker zeigten sich vielseitig und spielten einen Querschnitt aus ihrem großen Repertoire. Oleg Svidersky, der erste Trompeter und Sprecher der "St. Petersburg Brass" beschränkte sich bei seiner Moderation auf eine knappe Ankündigung der Musikstücke. Die Bläser überzeugten weniger durch Worte, sondern vielmehr durch ihre gekonnte Musik.

Franz Schuberts (1797 bis 1828) "Ave Maria" beeindruckte auf seine ganz eigene Art und Weise. Ein Trompetensolo sorgte dabei für zusätzliche feierliche Momente.

Im Blechbläserensemble haben sich die beiden Trompeter Oleg Svidersky und Leonid Korkin, die beiden Posaunisten Vladimir Korzhalov und Evgeni Mozhin sowie der Baritonspieler Evgenij Schischkin vereint. In ihrer Heimat sind sie in weiteren Formationen und Orchestern engagiert, mit denen sie europaweit unterwegs sind.

Das Quintett zeigte Präzision und Virtuosität beim Scherzo-Badinerie aus der Suite Nr. 2 von Bach und beeindruckte die Zuhörer mit dem ausdrucksstarken und feierlichen "Kanon in D" des Nürnberger Barockkomponisten Johann Pachelbel.

Viele weitere Bach-Kompositionen hatten die Musiker mitgebracht, darunter auch das Konzert c-Moll, das durch eine rasante Tonfolge in spielerischer Leichtigkeit verblüffte und den anmutigen ehrfurchtsvollen Choral "Wachet auf, ruft uns die Stimme".

Im zweiten Teil spielten die Musiker das Allegro aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759) und die Ouvertüre aus Mozarts Zauberflöte. Die Brass-Formation zeigte sich wandelbar und trug nach Georg Friedrich Händels getragenem Largo als kleinen Weihnachtsgruß den Marsch aus Peter Tschaikowskys "Nussknacker" vor. Das Konzert endete flott und rasant mit der "Leichten Kavallerie" von Franz von Suppe (1819 bis 1895) und Rossinis Ouvertüre zu Wilhelm Tell.

Als Zugabe gab es mit dem Frühling aus Antonio Vivaldis (1678 bis 1741) "Vier Jahreszeiten" schon einen Ausblick auf die Nachweihnachtszeit.