Im Eine-Welt-Laden gibt es viele fair gehandelte Produkte. Foto: Wolf/Weber

Umfrage in Freudenstädter Innenstadt zeigt: den Fair-Trade-Gedanken haben viele verinnerlicht.

Freudenstadt - Seit Oktober 2011 ist Freudenstadt eine Fair-Trade-Stadt. Vom 12. bis 26. September findet eine "Faire Woche" statt, in der sich viele Veranstaltungen diesem Thema widmen. Wir haben uns in der Freudenstädter Innenstadt umgehört, wie es bei den Bürgern um faire Produkte steht und ob sie diese auch kaufen.

In erster Linie dient Fairtrade dazu, Produkte zu kennzeichnen, die gerechtere Löhne und Arbeitsbedingungen für Arbeiter in Entwicklungsländern garantieren. Marie Braitmaier aus Freudenstadt achtet vor allem bei Lebensmitteln und Kinderkleidern darauf, Faire-Trade-Produkte zu kaufen. "Sie sind nicht nur gesünder, sondern ich unterstütze damit auch eine gute Sache", sagt die 68-Jährige.

Andreas Kufer aus Pfaffenhofen besucht mit seinen Kindern den Spielplatz in Freudenstadt: "Es ist mir sehr wichtig ›fair‹ einzukaufen. Dabei achte ich weniger auf die Marken, sondern darauf, dass die Produkte regional und fair hergestellt werden", erklärt der 37-Jährige darauf angesprochen, wie wichtig ihm fair gehandelte Produkte sind. "Uns geht es so gut, dass es uns nichts ausmacht, für ein Produkt ein wenig mehr zu zahlen. Wir sind es den Menschen, denen es nicht so gut geht, schuldig, das auch zu tun", meint er.

Alin Hornberger kommt aus Hochmössingen. "Ich kaufe vor allem Kaffee und Schokolade mit dem ›Fair-Trade‹-Siegel. Damit möchte ich die Organisation ›Fair-Trade‹ unterstützen, die den Arbeitern in Entwicklungsländern Hoffnung gibt", betont die 24-Jährige.

Ralf Goebel aus Freudenstadt hingegen gibt an, nicht kontinuierlich Fair Trade zu kaufen. Für den 54-Jährigen ist auch wichtig, dass die Produkte unkompliziert zu haben sind. "Auch wenn ich den Grundgedanke von ›Fair-Trade‹ unterstütze kaufe ich nicht immer ›Fair-Trade‹-Produkte. Wie auch bei anderen Produkten und Lebensmitteln ist das immer auch davon abhängig, ob sie im Supermarkt vorhanden sind."

"Ob ich ›Fair-Trade‹-Produkte kaufe, kommt auf den Preis und das Produkt an sich an", sagt Andreas Jendrusch aus Altensteig. Ihm sei es wichtig zu erfahren, woher das Produkt letztlich kommt. "Bei Kaffee achte ich besonders darauf, nur Produkte mit einem ›Fair-Trade‹-Siegel zu kaufen", betont Jendrusch.

Unter dem Motto "Ich bin fairer Handel" veranstaltet die Stadt Freudenstadt vom 12. bis 26. September die 13. Faire Woche. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Banane, ihre Produktion und die Arbeitsbedingungen ihrer Produzenten gelegt werden. Der Auftakt der Fairen Woche findet am Dienstag, 16. September, vor dem Rathaus statt. Dort eröffnet ein Bananen-Stand des Eine-Welt-Ladens die Woche mit Mitmachaktionen. Zum Thema faire Schokolade referiert ein Vertreter des Unternehmens "original beans" am Donnerstag, 18. September, ab 19 Uhr im Ratsaal des Rathauses. Am Freitag, 19. September, gibt es einen kostenlosen Fair-Trade-Kaffeeausschank mit OB Julian Osswald vor dem Rathaus, und das Familien-Zentrum beteiligt sich mit einem Kaffeetag im Café Pfiffikus am 27. Oktober ebenfalls an der Fairen Woche.