RadsportEutinger Fabio Nappa mit fusioniertem MLP-Team Bergstraße zum Jahresauftakt in Kroatien

Von Arno Schade

Nach dem Trainingslager in Nordspanien ist vor dem ersten Renneinsatz nächste Woche in Kroatien. Dazwischen hat der Radprofi Fabio Nappa im heimischen Eutingen noch einmal Kraft und Konzentration getankt für das Rennjahr 2014, zugleich sein letztes als Starter in der U23-Kategorie.

Für viele Fahrer in der Profiszene ein entscheidendes Datum, in dem sich die weitere sportliche Zukunft zumindest mitentscheidet. Deshalb baut Fabia Nappa auch darauf, dass es in diesem Jahr besser läuft als in der vorigen Saison. Zwar sei er 2013 noch gut aus der Wintervorbereitung gekommen. Die danach erfolgte Trainingsumstellung auf deutlich intensivere Einheiten in seinem neuen Team Bergstraße habe seiner Form allerdings eher geschadet. Dazu wurde im Mai eine Milch-Laktoseintoleranz festgestellt, die auch gesundheitliche Einschränkungen mit sich brachte. "Und als dann gegen Ende der Saison die Form wieder gestimmt hat, dann gab es keine passenden Rennen mehr", beschreibt der mittlerweile 22-Jährige seine Probleme im Vorjahr, an dessen Ende er noch ein BWL-Studium an der Fernhochschule Riedlingen aufgenommen hat.

Auch wenn die Erfolge der Vorjahre erst einmal ausgeblieben waren, als Fabio Nappa unter anderem im Trikot des mittlerweile aufgelösten Specialized Concept Store Teams 2012 den 5. Platz bei den deutschen Bergmeisterschaften belegte, und mit dem Perspektivteam Baden-Württemberg 2011 bei der Indonesien-Tour auf sich aufmerksam machte, stand eine Weiterbeschäftigung in seinem Team nicht in Frage. "Die Teamleitung ist bereits im Sommer auf mich zugekommen und mir signalisiert, dass man auch bei der Neuaufstellung mit mir plant", so Nappa. Mittlerweile ist eine damals schon angedachte Fusion vollzogen und der Eutinger zählt zu den elf Jungprofis des MLP-Teams Bergstraße, das national und international schon bald auf sich aufmerksam machen soll.

Zur Unterstützung der in Wiesloch und Einheim ansässigen Renngruppe wurde mit dem Hauptverantwortlichen Sven Krauß sowie Christian Henn und Andreas Walzer drei ehemalige Profis als sportliche Leiter engagiert. Deren Arbeit sei in dem gerade rund 100 Kilometer nördlich von Barcelona abgehaltenen Trainingslager bereits spürbar gewesen, schwärmt Fabio Nappa. Neu für ihn war unter anderem ein spezielles Sprinttraining. Dazu wurde ein Trainingsrennen mit zwei Mannschaften organisiert. "Ich fühle mich jetzt gut auf die anstehenden Aufgaben vorbereitet", meint Nappa auch mit Blick auf die Istrien Spring Trophy in Kroatien mit einem 2 km langen Prolog und drei Etappen mit jeweils rund 160 km Länge.

Allerdings gehe es für ihn und sei Team bei den Einsätzen im März erst einmal darum, sich die nötige Wettkampfhärte anzueignen. Schon im April folgen die ersten Prüfungen, bei denen man sich mit dem MLP-Team Bergstraße entsprechend positionieren will. Das gelte für ihn persönlich in erster Linie für die dann auf dem Programm stehenden U23-Rennen in Italien. Einer breiteren nationalen Öffentlichkeit gut präsentieren will man sich bei Rund um Köln und am 1. Mai beim früheren Rennen um den Henninger-Turm in Frankfurt.

Seine Hauptaufgabe bei diesen Rennen und bei der deutschen U23-Meisterschaft in Cottbus "auf einer topfebenen Strecke" sieht Fabio Nappa in der Unterstützung des besten Team-Sprinters Erik Bothe. Er selbst sieht sich eher als Klassementsfahrer und strebt vordere Plätze bei den in Wettkampfkalender stehenden Rundfahrten an. Und das möglichst ohne Diskussionen um das leidige Thema Doping, bei dem er allerdings auch in Deutschland durch das Aufkommen einer neue Fahrergeneration Fortschritte sieht: "Eine leichtes Umdenken in der Öffentlichkeit ist zu erkennen."