Aus ihrem Schuh nahmen einige neue Hästräger den Hexentrunk zu sich. Foto: Schwark

Fasnet: Symbolfiguren zu neuem Leben erweckt. Bei der Taufe trinken einige aus ihrem Schuh.

Freudenstadt - Nach 332 Tagen der Abstinenz, wurden Keaberg-Hexa, Belzebuaba, Bärenfänger und Bergmännle von der Narrenzunft Freudenstadt zu neuem Leben erweckt.

Mit sattem Sound marschierten die HexaHeuler vom Rathaus quer über den Marktplatz zur Musikmuschel, um Hästaufe und Maskenabstauben musikalisch zu untermahlen. Für zahlreichen Besucher des Streetfood-Festivals war es ein besonderer Spaß, als die Guggamusiker alle Register ihres Können zogen. Danach wurden vor der Musikmuschel die Masken der einzelnen Mitglieder abgestaubt. Wieselflink war Hexenmutter Kathrin Joos-Mockler mit dem Staubwedel unterwegs. "Weg, weg mit dem Dreck", rief sie immer wieder den einzelnen Maskenträgern entgegen. Vom Staub befreit setzten die Narren ihre Masken auf. Das ganze fand vor einer großen Zuschauerkulisse statt. Das wollte das Publikum sich auch bei mehr als zehn Grad Minus Kälte nicht entgehen lassen.

Mit den Worten: "Narri, ihr Freunde der Fasnet aus nah und fern, heit’ am Dreikönigstag begrüß ich euch gern", hieß Zunftmeister Karl-Heinz Schau die Gästeschar willkommen. Freude kam bei ihm auf, da die Fasnet dieses Jahr länger als gewöhnlich dauert. "Ich lag hier drin viele Wocha, doch i spür neues Leba in meine Knocha", gab eine Hexe zu Gehör, die langsam einem Sarg entstieg, der von den Freudenstädter Symbolfiguren getragen wurde.

Für die neu aufgenommenen Mitglieder stand die Hästaufe an. Im großen Kessel sprudelte der schaurige Hexentrunk vor sich hin, dessen Zubereitung weiterhin ein gut behütetes Geheimnis bleibt. Begleitet von ihren Taufpaten nahmen die Täuflinge den Trunk teilweise aus dem eigenen Schuh zu sich. Manche Gesichtsausdrücke sprachen Bände. Folgende Mitglieder wurden in den Kreis der Narren aufgenommen. Keaberg-Hexa: Basti Hauer (Taufpate Svenja Bertiller), Nico Hauer (Taufpate Kristina Gaiser) und Felix Semerad (Taufpate Sascha Haug). Belzebuaba: Steffen Merz (Taufpate Susi Zappe) und Dustin Kirschmann (Taufpate Nicole Kern). Bärenfänger: Marc Mottier (Taufpate Alexander Wilding). Täuflinge Hexa-Heuler: Lea-Sophie Züfle, Vanessa Jende, Jens Berger und Max Züfle.

Narri-Narro schallte es immer wieder über den Marktplatz, genauso wie Hexa-Heuler, Hexa-Heuler. Und dabei zeigten die Freudenstädter Guggamusiker, was sie können. Gut gelaunt zog die Narrenschar nach der Taufe zur Feier ins Bahnhofscafé weiter.

Am 17. Februar startet die Narrenmesse in der Taborkirche. Danach beginnt der Fackelumzug. Aufwärmen kann man sich beim Brauchtumsabend in der Turn-und Festhalle. Tags darauf werden wieder viele Zünfte und Maskenträger am 18. Februar am großen Umzug durch die Stadt teilnehmen. Am schmotzigen Donnerstag wird das Rathaus gestürmt und der Oberbürgermeister vom Schreibtisch verdrängt. "Denn dann regiert mit Vernunft die Freudenstädter Narrenzunft", verkündete Zunftmeister Schau. Die Kinderfasnet findet am 24. Februar statt.