"Mister Zuverlässig" nennt der Dornhaner Trainer Timo Rath seinen Innenverteidiger Stefan Beilharz, hier (am Boden) im Zweikampf gegen den Sulzer Dominik Golubovic. Ein Wiedersehen mit Sulz ist Beilharz im Aufeinandertreffen im Pokalachtelfinale garantiert. Den Bezirkspokal einmal in den Händen halten zu dürfen, ist Beilharz’ großer Traum. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Spieler des TagesDornhans Innenverteidiger Stefan Beilharz zieht ein Pokalfinale dem Aufstieg vor

Von Tim Geideck

Kehren die TSF Dornhan über die Relegation in die Landesliga zurück? Für Stefan Beilharz wäre das der mittlerweile dritte Aufstieg mit seinem Heimatverein. Doch etwas reizt den TSF-Kapitän kurioserweise noch mehr: das Pokalfinale.

Die vergangene Saison wird Stefan Beilharz so schnell nicht vergessen: Gleich zum Auftakt der Rückrunde verletzte sich der zweikampfstarke Innenverteidiger und entging nur knapp einem Knöchelbruch im Sprunggelenk. Die restliche Saison war für ihn gelaufen. TSF-Coach Timo Rath denkt noch heute mit Schrecken daran zurück. Er sagt: Der Ausfall seines Kapitäns war kaum zu kompensieren. Beilharz selber wurmt vor allem eines: Er verpasste durch seine Verletzung das Finale im Bezirkspokal gegen die Spvgg Freudenstadt, das die TSF Dornhan mit 2:5 verloren.

Mit seinem Heimatverein erlebte der 27-Jährige alle Höhen und Tiefen der letzten Jahre. Mit sechs Jahren fing der Ur-Dornhaner bei den TSF mit dem Fußballspielen an – und bleibt ihnen bis heute treu. Wechselgedanken kamen Beilharz nie in den Sinn: "Wir haben hier eine tolle Kameradschaft. Ich fühle mich sehr wohl."

Nach nur einem Jahr in der A-Jugend folgte für den damals 18-Jährigen der Sprung ins kalte Wasser. Und der hätte für ihn kaum erfolgreicher laufen können: Vizemeister in der Bezirksliga, gewonnene Relegation, Aufstieg in die Landesliga. Schon zu Beginn seiner Karriere so hochklassig gespielt zu haben, empfindet Beilharz rückblickend als großen Vorteil. Trainer war damals der Verbandsliga-erfahrene Ralf Schneider, Co-Trainer des heutigen TSF-Chefcoachs Timo Rath. "Von denen konnte ich mir viel abschauen. Das war eine coole Zeit", sagt Beilharz, der damals durch seinen Wehrdienst und sein Studium (Wirtschaftsingenieurwesen) in Offenburg jedoch kaum das Training besuchen konnte. Es folgte nach nur einem Jahr der Abstieg in die Bezirksliga, in der die TSF jedoch zwei Jahre später den Meisterwimpel holten und somit in die Landesliga zurückkehrten, dann aber erneut abstiegen.

In dieser Saison könnte Beilharz somit zum dritten Mal in die Landesliga aufsteigen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Der Vorsprung zum Tabellenführer FC Holzhausen ist zwar beträchtlich, vom Relegationsplatz liegen die Dornhaner momentan aber nur einen Punkt entfernt. Beilharz, der seit vergangener Saison Kapitän der TSF ist, sagt: "Zwischen Platz zwei und Platz fünf hängen alle sehr dicht beieinander. Minimalziel ist also der fünfte Platz. Wenn wir den nicht erreichen, wäre ich doch sehr enttäuscht. Aber wenn wir die Relegation erreichen, wäre das doch eine tolle Sache."

Dass die TSF derzeit überhaupt vorne mitspielen, liegt nicht zuletzt an der Dornhaner Defensive, die bislang erst 24 Gegentreffer kassiert hat – zweitbester Wert in der Bezirksliga. Als studierter Ingenieur dreht Beilharz nicht nur beruflich an den Stellschrauben, sondern hält als Innenverteidiger mit seiner Zweikampfstärke, viel Übersicht und Erfahrung auch bei den TSF die Abwehr zusammen.

Und trotzdem: Sein größter Traum wäre in dieser Saison nicht das Erreichen der Relegation, sondern endlich einmal im Pokalfinale dabei zu sein. "Das heißt nicht, dass mir die Liga nicht wichtig ist", betont der 27-Jährige, "aber die Relegation habe ich schon erlebt, das Pokalfinale noch nicht." Der nächste Schritt dorthin erfolgt am 2. April, an dem die TSF im Achtelfinale auf den VfR Sulz treffen.