Spaß an der Arbeit: 21 Jugendliche haben sich für eine Sportmentorenausbildung entschieden. Dadurch erhalten die Schüler frühzeitig Gelegenheit, sich anspruchsvoll zu engagieren sowie Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Foto: Kirschman Foto: Schwarzwälder-Bote

21 Jugendliche bei Sportmentorenausbildung in Pfalzgrafenweiler / Ausbilder von Leistung angetan

Von Jan Kirschmann

Eine Horde Neunjähriger rennt schreiend durcheinander. Ein Pfiff aus der Trillerpfeife ertönt und alle versammeln sich ruhig in der Mitte der Halle. Wovon so mancher Sportlehrer träumt, schafften die 21 neuen Sportmentoren des Kreises im Handumdrehen. Kein Mucks war zu hören als den Drittklässlern der Ablauf ihrer besonderen Sportstunde erklärt wurde.

"Die Sportmentoren haben heute Vormittag einen Zirkelparcours zum Thema Dschungel vorbereitet und übernehmen komplett die Sportstunde der dritten Klasse", erklärt Lars Waffenschmidt, Lehrer an der Werkrealschule und Ausbilder der Sportmentoren. Dann ging es auch schon los. Die Kinder mussten durch die Schwarze Schlucht kriechen, den reißenden Fluss überqueren oder die Kokosnüsse retten. Alles unter Anleitung und Hilfe der Jugendlichen. Dass die Stationen bei den Kindern ankamen, wurde jedem in der Halle sofort ersichtlich. So konnte sich der ein oder andere Drittklässler einen Freudenschrei nicht verkneifen, als er nach einem gewagten Sprung vom Kasten die Kokosnuss respektive den Basketball im Korb versenkte.

Nach der dreitägigen Ausbildung können die 21 Jugendlichen aus sieben Werkrealschulen des Landkreises ihren Sportlehrern unter die Arme greifen, AGs leiten, Sportveranstaltungen betreuen, aber auch Aufgaben in Sportvereinen übernehmen. "Natürlich ist die Ausbildung auch für die persönliche Entwicklung der Jugendlichen sinnvoll. Verantwortung übernehmen und vor einer fremden Gruppe reden ist durchaus etwas, was immer gefragt ist", erklärt Waffenschmidt.

Acht Stunden pro Tag stehen die Jugendlichen dann meist in der Turnhalle und lernen alles, was im Sportunterricht gebraucht wird – von Erster Hilfe über Aufwärmspiele bis hin zur Turnierorganisation. "Theorie gehört natürlich auch dazu, aber der Großteil der Ausbildung ist natürlich praktisch angelegt", sagt Birgit Kipp von der Horber Werkrealschule, die zusammen mit Waffenschmidt die Ausbildung der Jugendlichen leitet.

In diesem Jahr verzeichnete der Lehrgang eine Rekordbeteiligung. Trotz der langen Ausbildungstage und der Theoriephasen ließen sich 21 Jugendliche zum Lehrgang motivieren. "Ich möchte später mal AGs leiten, dafür ist das die optimale Vorbereitung", meint etwa der künftige Sportmentor Shawn Eberhart aus Schopfloch.

Am Ende der Sportstunde kam der Moment der Wahrheit für die Mentoren: Die dritte Klasse beurteilte die Sportstunde. Und ganz nach der Redewendung "Kindermund tut Wahrheit kund" wurde drauflos geredet. Die einstimmige Meinung der kleinen Sportler: "Super gemacht". Und auch die Ausbilder Waffenschmidt und Kipp zeigten sich begeistert." Wisst Ihr eigentlich, was für eine Freude ihr den Kindern gemacht habt? Die hatten alle ein großes Grinsen auf den Lippen. Grandiose Leistung!", so das Lob der Lehrkräfte.