Beim Dreh in der Waldlust: die Schauspieler Jorina Fink und Timo Letzgus sowie Mitglieder der Filmcrew. Foto: Schmidt

Galileo-Team dreht einen Tag lang in Freudenstadt. Schauspieler veranschaulichen Geschichte im ehemaligen Hotel.

Sendung - Galileo-Team dreht einen Tag lang in Freudenstadt / Schauspieler veranschaulichen Geschichte
Tanzen im Ballsaal, ein Tête-à-tête in der Bar und der Ausklang zwischen Schminkspiegel und Bettkante in der Suite: Episoden aus dem ehemaligen Hotel Waldlust hat eine Filmcrew für das Magazin Galileo von ProSieben gedreht.

Freudenstadt. Die TV-Redaktion "Lost Places" (verlassene Orte) tauchte ein in die einstige Blütezeit der "Waldlust", als Adel, Filmgrößen und das Großbürgertum dort verkehrten. Das TV-Team aus München kam mit Regisseurin, Kameramann, Tontechniker und Moderator.

Das Hotel Waldlust begeisterte mit seiner Eleganz und dem Charme seines einstigen Luxus-Dekors die Crew. Die Blickfänge in Sälen, Suiten, Treppenhäusern und Korridoren inspirierten vor allem Kameramann Roman Hauska zu kreativen Einstellungen und Bildausschnitten. Da brauchte Reportage-Autorin Elisa Rothstein von der Produktionsfirma Tango Film GmbH kaum in den Drehplan einzugreifen.

"Galileo" war durch einen Zeitungsartikel auf die "Waldlust" aufmerksam geworden. Der Kontakt zum Denkmalverein Freudenstadt, der das Hotel betreut und unterhält, war schnell hergestellt.

Auch das Wetter spielte bei dem Dreh mit: Die Kamera-bewehrte Drohne konnte nebelfrei, in schönstem Morgen-Sonnenlicht das Hotel umkreisen, die Lichtstrahlung tauchte die Raumfluchten in malerische Hell-Dunkel-Kontraste.

"Lost Places" war erstmals in einer ehemaligen Nobelherberge zu Gast. Aufgegebene Flugplätze, verlassene Fabrikhallen oder Bunkerruinen sind sonst die Objekte der Filmrecherche.

Im Waldlust ging es aber um die Zeit, als dort Könige, Prinzen und Herzöge zur Kur kamen. Aber auch die Spukgeschichten, die sich um das Hotel ranken sollen, waren Thema. Reporter Jan Schwiderek erkundete mit einem Vorstandsmitglied des Denkmalvereins das alte Palasthotel. Dabei ging es darum, warum das Hotel so beliebt war, welche berühmten Gäste dort waren, warum der Ort so gut erhalten ist und welche Feste dort gefeiert wurden. Auch über unerklärliche Ereignisse, die sich dort zugetragen haben sollen, sprachen die beiden. Der Experte des Denkmalvereins berichtete, keine "paranormalen Aktivitäten" beobachtet zu haben.

Für die Vergegenwärtigung der Hotelgeschichte sorgten zwei Darsteller des Freudenstädter Sommertheaters, Jorina Fink und Timo Letzgus. Das Paar zog Mode der 20er-Jahre an und spielte Szenen aus den Festen dieser Zeit. In Krankenschwesternkluft und zerfetzter Soldatenuniform veranschaulichten sie die Zeit, als das Hotel im Zweiten Weltkrieg als Lazarett diente. Mehr als zwei Stunden Rohmaterial, zum Teil auch in Slow Motion, wurden im Hotel gedreht. Die Einstellungen werden jetzt technisch aufbereitet und geschnitten.

Die fertige Reportage über die Freudenstädter Waldlust mit sechs bis acht Minuten Dauer soll Ende Januar auf ProSieben ausgestrahlt werden. Der Sender wird dann noch über den Ausstrahlungstermin in Kenntnis setzen.