Wirtschafts- und Technologietag: Freudenstadt besiegelt eine neue Partnerschaft mit China

"Kontakte vertiefen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausloten" ist laut Julian Osswald das Ziel einer Kooperation zwischen Peking und Freudenstadt, die gestern beim ersten chinesisch-deutschen Wirtschafts- und Technologietag in Freudenstadt besiegelt wurde.

Freudenstadt. Anfang des Jahres war der Freudenstädter Oberbürgermeister zu einem Gastbesuch nach China aufgebrochen. In Peking traf er mit Wen Tian, dem Vizepräsidenten der "Beijing Association for Science and Technology", der Pekinger Gesellschaft für Wissenschaft und Technik (BAST), zusammen. In ihr haben sich mehr als 2000 in der Millionenmetropole ansässige Unternehmen zusammengeschlossen. "Schnell ist die Idee zu einem Wirtschaftstag entstanden", erinnerte sich Osswald und machte deutlich, "dass auch auf regionaler Ebene Kooperationen möglich sind" – nach dem Motto "global denken, lokal handeln". Für die Organisation der Veranstaltung im Freudenstädter Kongresszentrum zeichnete Zhang Lei, Inhaber des Hotels Hohenried und Geschäftsführer der Fein International GmbH mit Sitz in Freudenstadt, verantwortlich. Drei Themenfelder standen für das erste große Treffen auf dem Programm: Innovation in Freudenstadt, chinesische Medizin und Elektromobilität. Zu allen dreien gab es Seminare und Präsentationen mit Experten und am Ende des Tages auch die Möglichkeit zur Diskussion. Um Technik ging es gleich zu Beginn, als die richtige Handhabung von Kopfhörer und Zubehör für die Simultanübersetzung erklärt wurde, verbunden mit der Bitte an alle Redner, doch bitte Hochdeutsch zu sprechen.

"Freudenstadt wächst und gedeiht, auch dank externer Investoren", freute sich Julian Osswald, der diesen Trend fortsetzen will. Einen Mehrwert könne die neue Kooperation für seine Stadt auch im Tourismus bringen. "Sie haben die richtigen Themen gewählt", sagte Landrat Klaus Michael Rückert. Die traditionelle chinesische Medizin genieße im Landkreis große Anerkennung. Das zeigten Hotelprojekte in Baiersbronn- Obertal und in Bad Rippolds-au-Schapbach. Und auch nachhaltige und kluge Transportlösungen, sowohl für das flache Land als auch für eine Millionenstadt, seien eine Herausforderung.

Zur Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch Zhang Lei und He Suxing vom Beratungszentrum der BAST gratulierte der CDU-Landtagsabgeordnete Norbert Beck: "Dieser Vertrag bringt einen großen Mehrwert für die Stadt Freudenstadt, für unseren Landkreis, aber auch für ganz Baden-Württemberg."

Weitere Wettbewerbsvorteile verspricht sich auch der Vizepräsident der BAST, Wen Tian, von der neuen Kooperation. Den ersten chinesisch-deutschen Wirtschafts- und Technologietag bezeichnete er als "einen sehr guten Start für die Partnerschaft" zwischen Freudenstadt und Peking. Beide Städte müssten nun diese Plattform nutzen, sagte Tian, der auf einen weiteren Austausch hofft und die Freudenstädter spontan zu einem Gegenbesuch einlud.

Zhang Lei, der mit der Vertragsunterzeichnung für die weitere Organisation der Zusammenarbeit beauftragt wurde, bescheinigte beiden Partnern "eine Leidenschaft für den Austausch", ohne den diese erste Veranstaltung nicht hätte zustande kommen können. Weitere Treffen sollen, kündigte Zhang an, abwechselnd in Peking und Freudenstadt stattfinden.