Bei der Podiumsdiskussion (von links): Pfarrerin Friederike Schmalfuß, Uwe Raible, Oberbürgermeister Julian Osswald, Dekan Werner Trick, Tjard Ulfers und Mark Gude. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Tag der Begegnung: Podiumsdiskussion im Gemeindehaus Ringhof / Soziale Einrichtungen präsentieren sich

Eindrucksvolles boten Schüler der Altenpflegeschule des Oberlinhauses im Rahmen einer Projektarbeit am Tag der Begegnung im evangelischen Gemeindehaus Ringhof.

Freudenstadt. Veranstaltet wurde der Tag zusammen mit vielen anderen Akteuren, die für ein soziales Miteinander in Freudenstadt stehen. Nach einem stimmungsvollen musikalischen Beginn von Kirchenmusikdirektor Jörg Sander am Flügel zusammen mit der Flötistin Stefanie Aukthun-Klövekorn eröffnete Hans-Henning Averbeck, Direktor des Oberlinhauses, die Veranstaltung.

Die 23 Schüler der Klasse 28b hätten unter dem Motto "Eine Stadt – ein Ziel" und unter Leitung von Klassenlehrerin Katharina Miller gemeinsam ein Zeichen setzen und Begegnung und Austausch für alle diejenigen bieten wollten, die sich für Freudenstadt einsetzen, sagte Averbeck. Neben einem vielfältigen Programm mit Theater, Musik und Tanz gab es immer wieder Information über die sozialen Organisationen, die sich an Ständen präsentierten.

Beteiligt hatten sich der Verein der Sozialen Dienstleister (VSD), das Rote Kreuz, die Lebenshilfe, das Familien-Zentrum Freudenstadt, der Freundeskreis Asyl, die Rheumaliga und der Kreisseniorenrat. Im Mittelpunkt stand eine Podiumsdiskussion zum Thema "Quartiersentwicklung einer Stadt".

Kenntnisreich und kompetent nahmen Oberbürgermeister Julian Osswald, Werner Trick, der Dekan der evangelischen Stadtkirchengemeinde, Tjard Ulfers, wissenschaftlicher Mitarbeiter der katholischen Hochschule Freiburg, und Uwe Raible, Vorsitzender des VSD, zu den verschiedenen Problemen Stellung.

Friederike Schmalfuß, Pfarrerin aus Alpirsbach und Mark Gude, Schüler der Klasse 28b wechselten sich in der Moderation der Diskussion ab und fragten etwa, wie sich die Teilnehmer der Diskussion selbst ein Leben im Alter vorstellten, wie ein Quartier, in dem sich alle sozialen Gruppen wohlfühlen können, aussehen müsste oder wie die Stadt Freudenstadt sich dem Gedanken stellt, ein Quartier zu planen, in dem Junge und Alte, Arme und Reiche, starke und schwache Menschen Begegnung und Austausch erfahren.

Unterschiedliche Ansatzpunkte

Trotz unterschiedlicher Ansatzpunkte waren sich alle einig, dass man sich wünsche, alt zu werden, gesund zu bleiben und stets am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Dass dies in allzu häufigen Fällen jedoch nicht möglich ist, wurde nicht verschwiegen und der Wunsch, bis zum Tode in den eigenen vier Wänden zu leben, stelle sich oftmals als Utopie heraus. So ging es schnell darum, was die Kommune, die Kirche und soziale Institutionen tun müssen, um für alte und behinderte Menschen Wohnungen oder Quartiere zu schaffen, die geeignet sind, diesen Mitbürgern weiterhin Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu bieten.

Allen war klar, wie schwierig es ist, alle Wünsche zu erfüllen und passende Netzwerke zu schaffen. "In Freudenstadt funktioniert das nicht", klagte der Oberbürgermeister, der nicht unerwähnt ließ, dass es bereits unzählige Diskussionen zum Thema Quartiersgestaltung gegeben hatte, die letztlich immer an den Finanzierungsmöglichkeiten scheiterten. Aber mit der Gestaltung des Rappenareals sei immerhin ein Anfang gemacht, betonte Osswald.

Auch auf die Hilfe ehrenamtlicher verlässlicher Mitarbeiter, die sich persönlich für die Belange von bedürftigen Menschen einsetzen, könne nicht verzichtet werden, darin waren sich alle einig. Als Fazit stand fest, dass nur in Zusammenarbeit Aller geeignete Quartiere entstehen können.

An den Informationsständen sozialer Gruppen der Stadt stellten sich den ganzen Tag über die unterschiedlichen Akteure vor und informierten die Besucher. Auch für Kinder gab es ein abwechslungsreiches Programm.