Das Altensteiger Vokalensemble ist im In- und Ausland gefragt. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Altensteiger Vokalensemble zu Gast mit Konzert in der Freudenstädter Stadtkirche

Von Gabriele Adrian

Freudenstadt. Einen wahren Hörgenuss erlebte das Publikum in der Freudenstädter Stadtkirche beim Konzert des Altensteiger Vokalensembles. Unter der Stabführung von Wolfgang Weible wurden Werke alter Meister ebenso aufgeführt wie aus der Neuzeit.

Das Altensteiger Vokalensemble nennt sich nach dem Ort seines jahrelangen Musizierens, waren die Sänger doch einstmals Mitglieder der renommierten Christophorus-Kantorei in Altensteig und nach ihrer Ausbildung in den Fächern Stimmbildung und Chorgesang wahrlich Profis in ihrem Fach. Noch heute pflegen sie den Gesang auf höchstem Niveau und sind gefragte Sänger im In- und Ausland. Seit 2006 leitet Wolfgang Weible mit großem Erfolg das Ensemble.

Von Werken alterMeister bis zu Stücken aus der Neuzeit

Auf dem Programm in der Stadtkirche standen Werke alter Meister wie Johann Pachelbel und Heinrich Schütz sowie von Antonin Dvorak und Felix Mendelssohn Bartholdy (19. Jahrhundert) und auch Werke aus der Neuzeit von Hugo Diestler und anderen.

Eindrucksvoll begann das Konzert mit einem "Musicaklang" von Max Bruch. Vom Kirchenportal her schritt der Chor singend und ein wenig geheimnisvoll in den Altarraum und erzeugte eine erwartungsvolle Spannung. Im "Tröste uns Gott" von Johann Pachelbel, gesungen von großem und kleinem Chorensemble, war die für Pachelbel so charakteristische "Terrassendynamik" deutlich herauszuhören, erzeugt dadurch, dass der kleinere Chor häufig das Echo des größeren Chors sängerisch darstellte.

Als musikalischer Höhepunkt imponierte die Darbietung der D-Dur-Messe für Chor und Orgel von Antonin Dvorak, in der der Chor und Christa Deiß an der Orgel gemeinsam musizierten, sang der Chor doch die anderen Stücke a cappella. Im Kyrie erklang die Musik fugenartig im transparenten Klang, im Gloria glänzten die Sopranstimmen, die sich eindrucksvoll zu einem großen, steigernden Gesamtklang emporschwangen. Das Dona nobis pacem beendete im Agnus Dei warm und harmonisch die Messe.

Aus einer ganz anderen Musikepoche war "Sing Ye Praises" von Aaron Copland (20. Jahrhundert) zu hören. Das Stück zeigte die Vielfalt chorisch perfekten Singens, durchsetzt von Jazzklängen, stark rhythmisch betont und leicht beschwingt.

Als Solisten traten der Tenor Eberhard Schuler-Meybier und Susanne Schuler-Meybier (Orgel) auf und boten Werke von Heinrich Schütz und das "Lobet den Herren" von Karl Gerok, einem Musiker der Moderne. Schön sang der Tenor die anspruchsvollen Partien, gespickt mit wohltönenden Koloraturen und Trillern, klar, deutlich und zurückhaltend von der Orgel begleitet.

Wolfgang Weible führte sein Ensemble durch alle schwierigen Passagen mit präzisem, einfühlsamen Dirigat, eindrucksvoller Dynamik und höchst differenzierter Tempovorgabe. Durch seinen herzlichen, dankbaren Applaus verdiente sich das Publikum noch zwei Zugaben.