Der NETTZ-Vorstand: (von links) Susanne Kochaneck, Ingeborg Belschner, Ulrike Werner, Eva Bilger, Kerstin Matz, Waltraut Dewitz und Ekkehard Fertig-Bilger Foto: Schwenk Foto: Schwarzwälder-Bote

Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung gründet sich im Kurhaus / Ekkehard Fertig-Bilger erster Vorsitzender

Von Regina Schwenk Freudenstadt. In Freudenstadt hat sich der Verein NETTZ – Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung – gegründet. Das Prinzip: Bürger helfen Bürgern.Seit Jahren verfolgen die Initiatoren Waltraut Dewitz, Eva Bilger und deren Mann Ekkehard Fertig-Bilger mit großem Interesse die Aktivitäten einer ähnlich gelagerten Initiative in Oberschwaben. Die Seniorengenossenschaft Riedlingen inspirierte sie zur Gründung von NETTZ. Ein harter Kern von sieben Personen arbeite bereits seit 2009 am Aufbau des Netzwerks, erklärte Ekkehard Fertig-Bilger bei der Vereinsgründung im Foyer des Kurhauses. Momentan setzt sich das Aufbauteam aus Eva Bilger, Ekkehard Fertig-Bilger, Waltraud Dewitz, Karin Perlzweig, Kerstin Matz und Ingeborg Belschner zusammen.

Im Unterschied zur Riedlinger Senioreninitiative richte sich das Angebot des Freudenstädter Netzwerks jedoch an alle Altersgruppen, so Ekkehard Fertig-Bilger. Der Verein wolle ein breitgefächertes, nachhaltiges Hilfsangebot schaffen. Das geplante Leistungsangebot umfasst Hilfe im Haushalt, bei Behördengängen oder Problemen mit dem PC. Außerdem sind Kinder- und Hausaufgabenbetreuung, Fahrdienste, kleine handwerkliche Hilfsdienste, Gartenarbeiten sowie gemeinsames Spielen vorgesehen. "Wir sehen uns allerdings nicht als Putzkolonne von Freudenstadt", stellte Fertig-Bilger klar. Momentan sei das Angebot aber noch ein reiner Wunschkatalog, räumt Gründungsmitglied Ulrike Werner ein.

Werner, die auch im Vorstand der Frauenhilfe Freudenstadt aktiv ist, hält NETTZ für eine gute Ergänzung bestehender Angebote. Man wolle keinesfalls andere Anbieter verdrängen, betonte auch Ekkehard Fertig-Bilger. Deswegen wolle man sich mit anderen Dienstleistern abstimmen.

NETTZ funktioniert nach dem Prinzip der Nachbarschaftshilfe: Hifst du mir, helfe ich dir. Jedes Mitglied bietet Dienstleistungen im Rahmen seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten an. Mitglieder und Nichtmitglieder können diese Dienste in Anspruch nehmen. Abgerechnet wird über ein Geld- oder ein Zeitkonto. Beim Zeitkonto werden die geleisteten Arbeitsstunden gutgeschrieben und können in Form von Arbeitsleistungen anderer Mitglieder abgerufen werden.

Neben der Vorstellung des Projekts standen auch die Verabschiedung der Vereinssatzung und die Vorstandswahlen auf dem Programm. Ekkehard Fertig-Bilger wurde zum Vorsitzenden, Waltraut Dewitz zu seiner Stellvertreterin gewählt. Das Amt der Kassiererin übernimmt Kerstin Matz, das der Schriftführerin Eva Bilger. Ingeborg Belschner wurde zur Beisitzerin gewählt. Kassenprüfer sind Ulrike Werner und Susanne Kochanek.

Nach der Gründung mit zehn Mitgliedern gilt es nun, weitere Mitglieder zu gewinnen. Nur so kann das breite Leistungsspektrum realisiert werden. "Wir müssen die Idee mit Leben füllen", so Ekkehard Fertig-Bilger.