Das Blechbläser-Quintett Mestoso Brass erntete beim Benefizkonzert viel Beifall. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Bläser-Quintett Mestoso Brass überzeugt durch große Professionalität

Fünf junge Musiker, ein harmonischer Klang und viele begeisterte Zuhörer. Das waren die Zutaten aus denen sich das Konzert von Mestoso-Brass, zugunsten der Stiftung Eigen-Sinn, zusammensetzte.

Freudenstadt. "Ich glaube, Sie haben sich heute Abend für das richtige entschieden", begrüßte ein glücklicher Hans-Martin Haist von der Stiftung Eigen-Sinn, die Konzertbesucher im gut gefüllten Kurtheater. Mestoso-Brass belohnte die Entscheidung, indem die Musiker in ihrem eineinhalbstündigen Programm Blech in Gold verwandelten.

Nach einer Fanfare zur Eröffnung spielte das Quintett ein Stück von Jan Koetsier. Der Niederländer hat ausschließlich Musik für Blechbläser geschrieben. "Er hatte einen guten Geschmack", kommentierte Marc Zwingelberg lachend. Der gebürtige Freudenstädter führte durch den Abend. Über die nächste Komposition, ein Adagio von Samuel Barber, wusste er zu berichten, dass es die Hörer des englischen Radiosenders BBC 2004 zum traurigsten klassischen Stück gewählt hatten.

Schwierigkeit in schnellen Läufen

Die Künstler spielten es zart, aber mit Kraft, was dem Ganzen Tiefe verlieh. Die anschließende Sonatine von Eugène Bozza wurde ursprünglich nicht für Blech-, sondern für Holzbläser komponiert. "Bozza hat manchmal was geschrieben, wovon er gar nicht wusste, wie schwer es zu spielen ist", so Marc Zwingelberg. Kann sich in einem Quintett sowieso schon keiner verstecken, bestand in der Sonatine von Bozza die zusätzliche Schwierigkeit in schnellen Läufen, kombiniert mit häufigen Wechseln des Führungsinstruments. Die Sonatine verlangte dem Posaunisten Fabian Grabert, den drei angehenden Profimusikern Marc Zwingelberg (Trompete), Tobias Ravnikar (Tuba) und Jonas Huck (Trompete) sowie dem Hornisten Nick Rambow einiges ab.

Rambow ist mit 20 Jahren nicht nur der Jüngste im Quintett, sondern studiert zudem nicht Musik, sondern internationale Betriebswirtschaft. Dennoch bestand durch den warmen Hornklang kein Zweifel daran, dass auch er Musiker aus Leidenschaft ist.

Das Quintett meisterte die Herausforderungen der Sonatine mit Bravour, war aber auch wohl froh, dass es danach in eine 20-minütige Pause ging. Die modernen Klänge zu Beginn der zweiten Konzerthälfte kamen ebenfalls gut an. Während sich Trompeter Jonas Huck den Schweiß von der Stirn wischte, quittierten die Zuhörer die rasante Darbietung mit donnerndem Applaus. Anschließend wurde es mit zwei Sätzen aus Camille Saint-Saëns Weihnachtsoratorium ruhig und adventlich.

Den Schluss des offiziellen Programms bildete Tomas Albinonis "Concerto St. Marc". Auch bei diesem Stück überzeugten die Musiker durch die Leichtigkeit und Klarheit ihres Spiels. Erst nach drei Zugaben ließ das Publikum das Quintett ziehen.

Marc Zwingelberg wies zum Abschied noch einmal auf den Anlass des Konzerts hin: Hilfe für die Stiftung Eigen-Sinn. "Wir unterstützen die Stiftung, damit viele Menschen mitbekommen, was die Sozialpädagogen in der Stiftung leisten." Gerne warfen die Konzertbesucher am Ausgang daher etwas in den Spendentopf.