Bei der Ausstellungseröffnung (von links): Thomas Nägele, Bernd Eberhardt, Bürgermeister Gerhard Link, Martin und Berthe Ngoubamdjum, und Fritz Dieter, vom Förderverein Kenia Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst, Kulinarisches und Musik aus Afrika begeistert Besucher / Spenden kommen Projektarbeit zu Gute

Von Gabriele Adrian

Freudenstadt. "Afrika für alle Sinne" gab es im Freudenstädter Kurhaus zu erleben. Eine Kunstvernissage, Kulinarisches aus Afrika und schließlich ein temperamentvolles Benefizkonzert begeisterten die Besucher für den Kontinent.

Schon zum zweiten Mal haben der Förderkreis Kenia und der Verein Afrika-Präsenz aus Pforzheim eine solche Veranstaltung im Freudenstädter Kurhaus organisiert. Ziel war es, auf die Arbeit der ökumenischen Initiative aufmerksam zu machen. Sie sieht es als ihre Aufgabe, mit ökumenischen Hilfsprojekten in Kenia die teilweise menschenunwürdigen Lebensbedingungen der Waisen- und Straßenkinder zu verbessern. Hilfe zur Selbsthilfe wird gefördert, wie auch für Aus- und Weiterbildung gesorgt.

Medizinische Hilfe ist vielerorts vonnöten, denn viele Aids-Waisen und Straßenkinder müssen betreut werden. Die Übernahme von Schulpatenschaften und vieles mehr haben sich die Vereine auf ihre Fahnen geschrieben. Auch in Kamerun sind sie tätig und unterstützen beispielsweise ein Waisenhaus, eine Taubstummenschule und andere Schulen.

"Bildung ist die Überlebensgarantie Nummer eins", sagte Thomas Nägele, der Vorsitzenden des Förderkreises Kenia. Die Veranstaltung begann mit einer Kunstausstellung, die Bürgermeister Gerhard Link eröffnete. Fotografien aus Afrika wurden ebenso gezeigt, wie aus Ebenholz geschnitzte, manchmal fremd wirkende Exponate. Sie stellten beispielsweise einen für europäische Augen unheimlich wirkenden Medizinmann da oder einen sogenannten "Family tree", einen Familienbaum, an dem dicht aneinander gedrängte Menschen die Geschichte einer ganzen Familie zu erzählen scheinen.

Das gemeinsame afrikanische Essen hatte "Mama Berthe", die Ehefrau des afrikanischen, evangelischen Geistlichen Martin Ngnoubamdjum aus Pforzheim, zubereitet. Der Geistliche wird wegen seines für deutsche Zungen schwer auszusprechenden Namens einfach "Bruder Martin" genannt. Die Besucher konnten Kochbananen, Couscous, afrikanischen Duftreis und Fleischspeisen kosten. Beim anschließenden Benefizkonzert, dessen Erlös für die Projektarbeit beider Vereine bestimmt war, zeigten vier Musiker, was afrikanische Musik so einzigartig macht: Atemberaubende Trommelwirbel beschrieben ein großes, weit entferntes Land mit Wüsten und Bergen. Die Singstimmen erzählten von der Sehnsucht nach der Heimat und von deren Schönheit.

Oberbürgermeister Julian Osswald, Schirmherr der Veranstaltung, freute sich über den "heißen, afrikanischen Abend" und lobte die Arbeit der Fördervereine. Die Begeisterung der Musiker riss auch die Besucher in ihren Bann, die temperamentvoll mit klatschten und auch mit tanzten.