Mark Mast dirigiert neben den drei Eröffnungskonzerten auch zwei gemeinsame Auftritte des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim und des Ensembles Spark. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder-Bote

Programm des Schwarzwald Musikfestivals 2015 steht weitgehend / Beethoven satt bei drei Eröffnungskonzerten

Von Claus Wiegert

Region. Das Schwarzwald Musikfestival (SMF) bietet im nächsten Jahr ein wahrlich breites stilistisches Spektrum. Es reicht von sinfonischen Werken Ludwig van Beethovens bis zum schwarzen Humor Georg Kreislers.

Der Schwerpunkt des Festivals liegt auch in der 18. Saison auf Klassik, sagt Dirigent und Festivalintendant Mark Mast im Gespräch mit unserer Zeitung. Zwei weitere Säulen sind Jazz und Weltmusik. Das Programm der Konzertreihe vom 9. bis 25. Mai steht weitgehend – es findet sich im Vorschauflyer, den Mast beim Adventskonzert am kommenden Sonntag in der Christuskirche Mitteltal vorstellt. 14 Konzerte stehen bereits fest, am Ende werden es wohl etwa 18 sein. Ziel ist es, so Mast, jeden Tag ein Konzert anzubieten, aber nicht zwei oder gar drei am gleichen Tag, wie in diesem Jahr am 1. Juni.

Das Programm der drei Eröffnungskonzerte am 9. Mai in der Trinkhalle Bad Wildbad, am 10. Mai in der Freudenstädter Stadtkirche und am 11. Mai in der Brauerei Rothaus könnte kaum klassischer sein: der Beethoven-Zyklus mit dem jungen, aber bereits renommierten Pianisten Alexej Gorlatch und der Philharmonie Baden-Baden. Mark Mast (51) dirigiert das Konzert, bei dem Ludwig van Beethovens Ouvertüre zu "Prometheus", sein drittes Klavierkonzert und seine dritte Symphonie zu hören sind. "Die Resonanz auf den ersten Teil des Beethoven-Zyklus’ war prima", sagt der Dirigent und freut sich, dass mit der Verpflichtung des Ausnahme-Pianisten "in Residence" ein großer Wurf gelungen sei.

In ganz andere musikalische Gefilde führt das Konzert am 12. Mai in der Villa Junghans in Schramberg: Das Ensemble Violons Barbares bietet internationale Folklore und tritt mit dem mongolischen Pferdekopfgeiger Enkhjargal Dandarvaanchig auf. In die Konzertreihe integriert ist auch wieder das Mini-Festival der ARD-Preisträger. Ein Konzert davon ist am 15. Mai im Loßburger Kinzighaus. Vier Instrumentalisten bieten dabei Werke von Beethoven, Schubert und Brahms.

Als Kontrastprogramm gibt’s am 17. Mai in Tennenbronn ein Scheunenkonzert mit der alemannischen Rockband Luddi. Klanglich filigraner dürfte es bei einem Märchenkonzert am 18. Mai in der Glashütte Buhlbach zugehen: Zu einer Märchenlesung mit Henning Westphal steuert Susanne Würmell Musik auf der Glasharfe bei.

Auch einen der seiner Meinung nach besten deutschen Boogie-Woogie-Pianisten hat Mast für das SMF engagiert: Martin Schmitt. Er tritt mit seinem Trio am 20. Mai in der Freudenstädter Kreissparkasse auf. Schon Tradition hat die Gala der Kleinkunstpreisträger bei der Firma Homag in Schopfloch, diesmal am 22. Mai. "Kammerorchester meets Spark" heißt es bei zwei Konzerten am 23. Mai in der Alpirsbacher Klosterkirche und am 24. Mai im Historischen Kaufhaus in Freiburg. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim tritt dabei unter der Leitung von Mark Mast mit der "klassischen Band" Spark auf. Für musikalischen Funkenflug zwischen stilistischem Alt und Neu dürfte gesorgt sein: Geplant ist laut Mast die deutsche Erstaufführung eines rund 50-minütigen Werks. Mehr will er aber noch nicht verraten.

Beim letzten Konzert der Festivalsaison am 25. Mai in der Christuskirche Mitteltal gastiert der Schlagzeuger Simone Rubino mit seinem Esegesi Percussion Quartett. Zum Schluss werden Gaumenfreuden serviert: Nach dem Konzert findet das Musikalische Kulinarium statt.

Auch wenn der Aufwärtstrend des Festivals seit seinem Bestehen Dellen hatte – in der Saison 2014 ging’s kräftig nach oben: Insgesamt kamen 2550 Besucher zu den SMF-Konzerten – 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Ticketeinnahmen gab’s laut Mast gar einen Anstieg um fast 50 Prozent. Drei Konzerte waren ausverkauft.

Gut angenommen werden auch die Einführungen in die Konzerte: Insgesamt wurden bei ihnen mehr als 560 Zuhörer gezählt. Die Besucherzahlen können sich laut Mast nicht zuletzt deshalb sehen lassen, weil unter den Spielstätten neben Kirchen und großen Sälen auch einige Räume sind, in denen kaum 100 Zuhörer Platz haben.

Tickets: Karten für das Schwarzwald Musikfestival 2015 kann man bereits schriftlich im Festivalbüro, Lauterbadstraße 5, 72250 Freudenstadt, oder per E-Mail an info@schwarzwald-musikfestival.de bestellen. Karten gibt es auch ab nächste Woche bei den Geschäftsstellen der Schwarzwälder Bote Medienvermarktung oder unter der Ticket-Hotline 07423/787 90.