Bewohner des Christophtals beklagen, dass ihr Tal durch den Wald an den Hängen zu wenig Licht bekommt. Foto: Müller

Christophstal und fehlendes Licht sind Thema im Ausschuss. Wald nicht einziges Problem.

Freudenstadt - Das Christophstal und das fehlende Licht im Tal waren Thema in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Tourismus und Soziales des Gemeinderats Freudenstadt.

Die Freie Wählervereinigung hatte den Antrag gestellt, in einem Teilstück des Waldes zwischen dem Ortsteil und der Kernstadt eine Niederwaldnutzung vorzusehen. Dadurch soll insbesondere die Beschattung des Christophtals reduziert werden. Das Holz dort sollte dann auch als Energieholz genutzt werden.

Simon Stahl, Leiter des Kreisforstamts, verwies auf das Offenhaltungskonzept, das der Gemeinderat 2011 beschlossen hatte. Die damals beabsichtigte Auflichtung sei nun in der Umsetzung. Allerdings seien die Arbeiten wegen der steilen Hänge technisch sehr aufwendig. Grundsätzlich sei es zwar möglich, aber das Amt lehne den Vorschlag in der Form ab. Außerdem brauche die Stadt möglicherweise wieder Ausgleichsflächen. Und dafür könne der Wald dann in einen Niederwald umgestaltet werden, so Stahl.

Auch Oberbürgermeister Julian Osswald war von dem Antrag nicht angetan. Eine solche Maßnahme, wie sie die Freie Wählervereinigung vorgeschlagen habe, sei in dem Ausmaß nicht notwendig. Allerdings sei es möglich, mit den Anwohnern zu reden und dann im Einzelfall zu entscheiden. FWV-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Tzschupke betonte, dass es dringend erforderlich sei, dass etwas passiere. Er sei selbst vor Ort gewesen und habe mit den Anwohnern gesprochen. Als einziges Argument ließ er gelten, dass die Fläche als Ausgleich für andere Baumaßnahmen dienen könne.

Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, sagte, dass es möglich sei, die Fläche bei einem weiteren Ausbau des Gewerbegebiets Sulzhau einzubeziehen.

Auch Beate Gernsheimer (FWV) berichtete von Gesprächen mit Anwohnern und deren Problem mit dem Schatten. Stahl hielt dem entgegen, dass vielleicht nicht so sehr der Wald das Problem sei, sondern die Lage an der Talsohle.

Wenn die Sonne hinter den Kuppen verschwinde, bringe es auch nichts, wenn die Bäume gefällt werden, sagte Osswald. Er verwies noch einmal auf das Konzept von 2011. Damals habe niemand hören wollen, dass das Konzept erst längerfristig bis 2021 umgesetzt werden solle. Nun gelte es, einen Mittelweg zu finden. Er schlug einen Waldbegang des Gemeinderats mit dem Kreisforstamt vor.

Esther Kießling (BA) meinte, dass die Bewohner des Christophtals besser gehört werden sollen. Man könne ein Zeichen setzen, wenn man sie beispielsweise mit auf den Waldbegang nehme. Osswald bat die Räte, Hinweise der Bewohner über zu große Bäume an die Stadt weiterzuleiten. Der Beschluss wurde einstimmig auf den Waldbegang vertagt.