Damit die Leichtathleten in Sulz wieder auf besserem Grund laufen können, erhält das Stadion auch eine neue Tartanbahn. Foto: Schwarzwälder-Bote

LeichtathletikVor der Sanierung des Sulzer Runds finden aber noch die Kreismeisterschaften statt

Von Tim Geideck

Am heutigen Samstag steht im Sulzer Albeckstadion ausnahmsweise nicht der Fußball im Mittelpunkt: Bei den Leichtathletik-Kreismeisterschaften werden insgesamt 90 Medaillen verteilt – und wichtige Qualifikationen für die Landeswettbewerbe.

Nur einmal im Jahr wird das Sulzer Albeckstadion in der Regel Schauplatz für ein Leichtathletik-Event. Nachdem der TV Sulz vergangenes Jahr die Regionalmeisterschaften ausgerichtet hat, sind heute von 13 bis 17 Uhr die Kreismeisterschaften mit insgesamt 30 Wettbewerben an der Reihe. Trainer Marc Schunk vom TV Sulz, der das Wettkampfbüro leitet, rechnet mit der Teilnahme von 200 bis 300 Nachwuchsathleten von acht verschiedenen Vereinen des Leichtathletik-Kreises Rottweil. "Wir hoffen auf viele Zuschauer, eine gute Veranstaltung und schönes Wetter, damit am Ende gute Leistungen heraus kommen", sagt Schunk.

Bei ihrem Heimspiel stehen natürlich besonders die Sulzer Lokalmatadore im Fokus, von denen die 13- und 14-Jährigen bislang schon gute Leistungen gezeigt haben. Allen voran David Wissmer (14) und Julian Gauß (14), die sich im Sprint bereits für die württembergische Meisterschaft qualifiziert haben und heute im Mehrkampf nachlegen wollen. David Wissmer wird mit der baden-württembergischen Meisterschaft demnächst sogar auf der höchsten Ebene seiner Altersklasse antreten, besucht inzwischen das Stützpunkttraining und will sich mit guten Leistungen heute im Albeckstadion für den Kader empfehlen. Julian Gauß hingegen fehlten zuletzt lediglich 50 Punkte für das Stützpunkttraining. "Er will jetzt nachziehen", betont Schunk und ist sich sicher: "Beide werden den Sieg unter sich ausmachen."

Das erfolgreiche Duo ergänzt Marie Hölle (14), die über den Hochsprung ebenfalls schon die Qualifikation für die württembergische Meisterschaft in der Tasche hat und heute die Norm für die Teilnahme im Mehrkampf erreichen will. Ob es dabei auch für den ersten Platz reichen wird, wagt Schunk noch nicht zu prognostizieren: "Bei den Mädchen haben wir im Kreis eine sehr hohe Leistungsdichte. Da ist es schwer, ganz vorne mitzumischen."

Genannt werden muss bei den knapp 30 Sulzer Teilnehmern, die heute an den Start gehen, auch Natalie Stummer (13) sowie die elfjährigen Marc-Oliver Gauß (der jüngere Bruder von Julian Gauß), Silas Binder und Loreen Stummer (jüngere Schwester von Natalie Stummer), die gute Chancen auf eine der insgesamt 90 Medaillen haben. Nicht ausschließen will Schunk, dass es auch bei den anderen Sulzern einen Überraschungserfolg geben könnte – schon allein dem Heimvorteil wegen. "Wenn man die Anlage genau kennt, kann das am Ende den Ausschlag geben", sagt der Trainer.

Nach der Siegerehrung wird der TV Sulz indes vorerst Abschied nehmen müssen vom Albeckstadion, das ab dem 8. Juni für drei Monate saniert wird. "Das ist für uns schon ein Riesenproblem", sagt Schunk, "andererseits freuen wir uns natürlich, dass die Stadt etwas macht. Andere Vereine müssen lange dafür kämpfen. Da muss die Tartanbahn schon wirklich komplett kaputt sein."

Während der Sanierungsarbeiten – neben einer neuen Tartanbahn bekommt das Albeckstadion auch einen neuen Rasen – muss die Leichtathletik-Abteilung des TV Sulz ihren Trainingsbetrieb erheblich umstellen. Während die jüngeren Athleten in die in den warmen Monaten ungeliebte Halle ausweichen, werden die älteren ihr Training nach Oberndorf verlagern.

Hier hofft Schunk nicht zuletzt auf das Verständnis der TV-Mitglieder, auf die sich der Verein auch bei der Durchführung der Kreismeisterschaften verlässt. Schunk: "Für uns ist das eine große Herausforderung. Das wird nicht einfach." Rund 40 vereinseigene Helfer werden unter der Federführung des Wettkampfleiters Norbert Burkhardt im Einsatz sein. "Wir sind von den Leuten her ganz gut aufgestellt", freut sich Schunk.