Fasnet: Narrenzunft Winzeln trifft mit dem Programm der beiden Bürgerbälle voll ins Schwarze / Geniales Kulissenbild

Von Martin Trik

Mit dem Motto "Raichaliger Winzler Dschungel" hat die Narrenzunft Winzeln für ihre beiden Bürgerbälle wieder einen Volltreffer gelandet.

Fluorn-Winzeln. Das Komitee glänzte beim Betreten der Bühne zur Dschungelmusik als Bären oder Raubkatzen mit einem Tanz. Präsident Pascal Reich schwang sich mit einer Liane auf die Bühne, auf die Gabriele Behringer wiederum ein geniales Kulissenbild gezaubert hatte. Gardetänze, würzige Büttenreden – wobei der Stachel über die geschlossene Schule immer noch sehr tief sitzt – und eine Tour durch Winzeln bestimmten den unterhaltsamen Abend.

Nach dem Einmarsch der Narren gab es den Gardetanz vom kleinen Zunftballett unter der Leitung von Rebecca Oesterle und Ann-Kathrin Beck. Schon die erste Bütt hatte es in sich. Denn als Winzler Narr grüßte Uli Gaus alle ehemaligen Schüler der Winzler Schule, die über Nacht quasi geschlossen wurde und ließ dabei seinen Ausführungen mit einem Schlauchboot über das "raichalige Wasser" freien Lauf. Für das eigene Wasser wurde die Schule in Winzeln geopfert und dabei wurden seiner Meinung nach Wahlversprechungen nicht eingehalten.

Mit Akrobatik glänzten die Ringer des KSV Winzeln als Heimbachaffen. Nach sehr langer Pause nahm sich der ehemalige Winzler Arzt Frank Doerbeck im rheinischen Dialekt der Flüchtlingssituation an. Mit verschiedenen Dialekten machte er auch eine Reise durch Deutschland und bat dabei um Asyl.

Eine Tour durch Winzeln unternahm der Musikverein Winzeln und verkündigte, dass "em Bronnamacher seine Kuh Elsa" ein Loch im Weidezaun gefunden hat und deshalb mit ihrem Gefolge nun schon zum zweiten Mal Ausgang hatte. Im Kegelstüble gab es zur Stärkung einen "Krabbel die Wand hoch" und die "Drei Tenöre" sangen "Auf geht’s ihr Leit, s’isch Fasnet heit". Im Gasthaus Kuckuck auf den Barhockern landeten die Schlagzeuger.

Von der Copacabana aus dem brasilianischen Dschungel war Armin Beh als Waldbesitzer angereist, da er über das Internet von den Schwierigkeiten im Ort erfuhr. Auch ihm liege die Schulsituation schwer im Magen und "in der Politik sei halt älles erlaubt, was der dumme Wähler glaubt".

Bei "Kultur pur rund um die Uhr" mit dem SV Winzeln drehte sich beim Dschungelbuch alles um das undichte Wasserschloss (neue Halle), das man äußerlich sicher auch "schöner hätte gestalten können" und auch um die Schulsituation. Mogli, sei im Heimbach ausgesetzt worden, da dieser Weg zur Schule sicherer sei, als die Bushaltstelle beim Edeka ohne Wartehäuschen. Den Abschluss unter ein tolles Programm setzte das große Zunftballett mit Gardeleiterin Carmen Schweikert.