Aufnahme ins Sanierungsprogramm ist Ziel

Von Bodo Schnekenburger

Fluorn-Winzeln. Die Zeit drängt: Am 1. Oktober muss der Antrag, der ein neues Projekt ins Rollen bringen kann, beim Regierungspräsidium sein. Sonst wird nichts aus dem Traum eines Sanierungsgebiets in Winzeln – vorerst.

Das Vorgehen ist bekannt. Im Gemeindeteil Fluorn hinterlässt das Landessanierungsprogramm deutliche Spuren. Für Winzeln gab es die Möglichkeit, Einzelmaßnahmen über Mittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, kurz "ELR", zu fördern. Nun hatte man in den Bürgerwerkstätten intensiv diskutiert, wie man den Ortskern verbessern, Baulücken schließen, mit alten Gebäude umgehen kann, erinnerte Bürgermeister Bernhard Tjaden in der Gemeinderatssitzung.

Deshalb habe man Anfang August eine Ortsbegehung mit einem Vertreter des Regierungspräsidiums und Simon Gröger, der für die Wüstenrot Haus- und Städtebau das Sanierungsgebiet Fluorn betreut und den Prozess für das Gemeindeentwicklungskonzept leitete. Das Ergebnis: "Wir wurden ermuntert, das vorzubringen", berichtet Tjaden. Das heißt: In Freiburg ist man nicht kategorisch gegen die Ausweisung eines Sanierungsgebiets in Winzeln.

Da bedeutet: Ohren anlegen. Denn es ist nicht damit getan, die Bekundung, ins Landessanierungsprogramm aufgenommen werden zu wollen, in den Briefkasten des Regierungspräsidiums zu werfen. Deshalb hat die Wüstenrot Haus- und Städtebau seit Mitte August eine Grobanalyse erstellt, die dem Gemeinderat in der ersten Sitzung nach der Sommerpause präsentiert wurde. Es war gleichzeitig die letzte Sitzung vor dem Schlusstermin für Anträge. Machbar war das, weil das Büro aus dem Gemeindeentwicklungskonzept bereits über eine Datenbasis zu Winzeln verfügt und Sophie Hufnagl die Örtlichkeiten kennt. So konnten zügig ein Gebiet definiert, eine Bestandsanalyse der Gebäude durchgeführt, die Nutzungsstruktur ausgearbeitet und Mängel und Potenziale benannt werden.

Fazit: Gestaltungs-, Modernisierungs- und teilweise Neuordnungsbedarf bestehen. Ziele sind beispielsweise Stärkung und Attraktivierung des alten Ortskerns, Entschärfung im Hinblick auf die Verkehrssicherheit, Schaffung von Wohnqualität im Ortskern oder die Steigerung der Energieeffizienz im Altbau. Daraus resultiert ein ganzes Paket Maßnahmenvorschläge – einige konkrete Objekte sind darunter, etwa das Schulgebäude und die alte Kirche. Umsonst gibt’s das nicht. Der Bedarf in dem knapp zehn Hektar umfassenden Gebiet summiert sich auf 2,7 Millionen Euro, von denen 60 Prozent aus dem Fördertopf kämen. Den Rest, 1,08 Millionen Euro, müsste die Gemeinde zuschießen. Der Rat zieht mit.