Haushalt: Fluorn-Winzeln plant für 2018

Auch wenn man den Entwurf für 2018 nur bedingt mit den gewohnten Haushaltsplänen vergleichen kann, steht nach Montagabend fest: Noch einmal stemmt Fluorn-Winzeln ein gewaltiges Investitionsprogramm.

Fluorn-Winzeln. Dieses Jahr ist alles ein bisschen anders: Bürgermeister Bernhard Tjaden verzichtet auf eine ausführliche Haushaltsrede, Kämmerin Monika Schiem bekommt schon vor der Vorstellung des Plans großen Beifall, und benutzt werden neue Vokabeln. In eineinhalb Jahren hat die Gemeindeverwaltung den Umstieg vom kameralen Rechnungswesen auf das neue kommunale Haushaltsrecht vollzogen. Parallel lief auch noch die Umstellung auf eine gänzlich ungewohnte Software – "Das ist etwas besonderes in vielfacher Hinsicht", sagt Tjaden am Montagabend.

Dass es nur "mit Ach und Krach" gelungen sei, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, hat freilich nicht nur mit dem neuen System, der so genannten "Doppik" zu tun, auch wenn der Werteverzehr jetzt finanziert werden muss, also höherer Aufwand zu verbuchen ist. Vielmehr geben die aktuellen Zahlen nicht viel mehr her. Zwar ist wegen der anhaltend guten Konjunkturlage die Einnahmenseite ansehnlich, auf der anderen Seite stehen dafür aber erhebliche Ausgaben: Fast 3,7 Millionen Euro sollen 2018 investiert werden, "eine gigantische Zahl für eine Gemeinde unserer Größenordnung", sagt der Bürgermeister.

Rund drei Millionen Euro fließen in Baumaßnahmen. Größter Brocken ist die Sanierung der Winzelner Halle: Dafür sind im kommenden Jahr 900 000 Euro eingeplant. Apropos gespannte Finanzlage: Die Gesamtmaßnahme, die sich auf ein Volumen von rund drei Millionen belaufen soll, muss bis 2021 gestreckt werden. Nicht, weil die Arbeiten so viel Zeit in Anspruch nehmen, sondern weil Schiem den Finanzbedarf anders nicht hätte darstellen können. Weitere große Brocken im kommenden Jahr sind die Restarbeiten an der Rötenberger Straße in Höhe von rund 620 000 Euro und der Ausbau der Kirchsteige für knapp 300 000 Euro. Auch die Ertüchtigung der Wasserversorgung kostet im kommenden Jahr noch einmal Geld: rund 270 000 Euro werden fällig.

Die ordentlichen Erträge des Ergebnishaushalts – das ist in etwa das, was man bisher als Einnahmen des Verwaltungshaushalts kannte – belaufen sich auf 6,8 Millionen Euro. Die Differenz zu den ordentlichen Aufwendungen ist lediglich dreistellig: Gerade einmal 550 Euro begründen das "positive Ergebnis". Der Zahlungsmittelüberschuss, in etwa die aus der Kameralistik als wesentliche Kennzahl bekannte "Zuführungsrate", beträgt immerhin 623 000 Euro. Zur Finanzierung des Investitionsprogramms sind ein kräftiger Griff in die Rücklage und die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 900 000 Euro nötig.