Bauarbeiter schwitzen wie in der Sauna / Hervorragende Dämmung wird deutlich / Ausgaben sind bei drei Millionen gedeckelt

Von Karin Schmidtke

Fluorn-Winzeln. Die Bauarbeiter sind bei den Temperaturen an der neuen Mehrzweckhalle in Fluorn nicht zu beneiden. Nur etwas aus dem Zeitplan gerutscht ist der Bau, auf den sich viele freuen.

Voraussichtlich wird die Halle im November fertig werden, zeigte sich Bürgermeister Bernhard Tjaden zuversichtlich. Erst wenn das neue Schätzchen in Betrieb ist, wird der Abrissbagger der alten Halle ans Gemäuer rücken. Die Arbeiten schreiten voran.

Rumänisch sprechen viele der Gipser, die an der Außenwand den Putz aufziehen. Die Arbeiter brüten zeitgleich in der Hitze, trinken ist jetzt wichtig. Eine Elektrobaufirma aus Löffingen legte jüngst ein Verstärkungskabel, ausgelegt für bis zu 20 000 Volt. Die Aushebung wurde wieder fachgerecht zugeschüttet und bei 37 Grad mit der Rüttelplatte bearbeitet.

Anwohner versorgen die Bauarbeiter mit Wasser, Kaffee und Butterbrezeln

"Wir freuen uns aber über die genialen Anwohner hier in Fluorn-Winzeln. Wir werden ständig mit Wasser, Kaffee und sogar Butterbrezeln überrascht", verriet ein Bauarbeiter erfreut. Mindestens fünf Liter Wasser täglich trinken die Männer von der Baustelle.

Die Luft in der Halle hingegen ist merklich kühler – obwohl kurioser Weise der Heizungsbauer gerade seine Arbeit erledigt. Die saubere Luft wird später eingeblasen und mit der Umwälzpumpe und dem Mischer vorgewärmt. Es sind die rund 40 Zentimeter dicken Außenwände aus Porenbeton, welche die Mehrzweckhalle so gut isolieren. In dem Maß, wie jetzt die Halle trotz Hitzewelle kühl bleibt, wird später die Heizwärme im Gebäude nach außen dringen. Kaum also. "Das ist schön, so bleiben die Betriebskosten niedrig und der Heizeffekt ist effektiv", freute sich Tjaden bei einer spontanen Begehung auf dem Bau. Die Installation der Fußbodenheizung im Saal wird noch etwas dauern. Heiztechnisch wird die neue Halle an den Ölkessel der Schule angeschlossen. Die Schule wurde in den Jahren 2008 bis 2009 energetisch saniert. In der Mehrzweckhalle erfolgt demnächst der Estrich in den Nebenräumen, kündigten einige Arbeiter an. Der Oberputz ist bereits fertig und gestrichen. Entgegen der ersten Planung entschied sich der Gemeinderat für einen hochwertigeren Putz, von dem man Dank der besseren Qualität die langlebigere Lösung erwartet. Einige Fenster müssen noch eingebaut werden. Die Beleuchtung wurde in der Halle teils installiert. So gut wie alle benötigten Elektrokabel wurden bereits verlegt. Eine Prallwand aus Holz steht noch an.

Die Kosten der Mehzweckhalle wurden mit drei Millionen Euro gedeckelt. Einkalkuliert hatte man für die Investition 2,75 Millionen Euro. Allerdings liegt man bereits 150 000 Euro drüber. "Ein wesentlicher Teil der Mehrkosten floss in die tiefere Fundamentierung", erklärte Tjaden. Auf der einen Seite hatte ein Fundament von vier Metern gereicht. Auf der anderen Seite (an der Längsseite der alten Halle) wurde das Fundament auf Empfehlung des Statikers mit zwölf Metern deutlich tiefer gesetzt.