Waldhaushalt: Besondere Maßnahmen flankieren die Forstwirtschaft in Fluorn-Winzeln

Der Wald ist in Winzeln eine wichtige Größe, und deshalb fällt ihm auch besonderes Augenmerk zu. Doch Wald ist nicht nur eine Summe Festmeter Holz, die Geld in die Kasse spülen.

Fluorn-Winzeln. Die Vorstellung des Waldhaushalts ist in den Herbstmonaten mal Pflicht, mal Kür. Es wird über die allgemeine Lage auf dem Holzmarkt und im Forst berichtet, dann auf das Revier heruntergebrochen, die verschiedenen Maßnahmen von Pflege bis Ernte im laufenden Jahr werden erläutert und schließlich der Plan für das kommende Jahr vorgestellt.

Dieser wirft auf den ersten Blick für Fluorn-Winzeln deutlich weniger aus als gewohnt. Und das, obwohl Frauke Kleemann, Gebietsleiterin Schwarzwald im Forstamt, von noch stabilen, guten Preisen gesprochen hat. Schuld am geschrumpften Überschuss ist auch nicht etwa der Käfer, der sich in diesem nach zwei Trockenjahren wieder etwas feuchteren Wetter nicht so wohl fühlt wie befürchtet, oder zu erwartende Stürme, Schuld ist auch nicht das am Boden liegende Sturmholz in Polen und Bayern – immerhin acht Millionen Festmeter, die auf den Markt drängen –, sondern eine Maßnahme, die Revierleiter Jörg Fehrenbacher vorhat: Das "Jägerhäusle" braucht Zuwendung.

Der kleine Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist dringend sanierungsbedürftig. Rund 35 000 Euro sind, vorsichtig geschätzt eingeplant. Schlägt man diese dem geplanten Ergebnis von knapp 120 000 Euro für 2018 zu, kommt man immerhin in die Nähe der planmäßigen Überschüsse der Vorjahre.

Vorgesehen ist ein Einschlag von 6500 Festmetern, wie es von der zehnjährigen Forsteinrichtung auch vorgesehen ist, nachdem die Hiebsätze bis 2011 teilweise deutlich höher lagen. Realisieren will Fehrenbacher diesen Ertrag wieder mit flächigen Einschlägen, 2018 auch wieder nördlich der Kreisstraße, anschließend an Eisenschorn. Dahinter steht die Idee, durch mehr Licht die Tannen-Naturverjüngung so zu forcieren, dass trotz möglichem Verbiss genügen Pflanzen durchkommen. Gleichzeitig wird man auch wieder Pflegemaßnahmen machen, entsprechende Pflanzen freischneiden oder neue Kulturen pflegen.

Bereits in diesem Jahr abgeschlossen wird eine besondere Maßnahme, die aus einer Aktion 2015 erwachsen ist. zum Jubiläum der deutschen Einheit sollte man eine Eiche für Gesamt-, eine Buche für West- und eine Kiefer für Ostdeutschland pflanzen. Auch in Fluorn-Winzeln kam man diesem Ansinnen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald nach. Auf dem "Bahnhof", einer dreieckigen Fläche An Weite- und Zollstockweg entstand inzwischen aber auch ein ansehnlicher Pavillon in Kooperation mit Zimmerer-Azubis, die den Abbund des im Gemeindewald gesägten Holzes in der Schule in Rottweil machten und im Mai den Pavillon errichteten. Beteiligt war auch der Bauhof, der die Fläche vorbereitet hat und mit Mann- und Maschinenhilfe das Vorhaben unterstützte. Inzwischen sind auch Wege angelegt – und mancher Besucher voll des Lobes: "Das freut mich natürlich auch" sagt Fehrenbacher. Einweihungsfest ist am 8. Oktober.