Sophie Hufnagl moderiert den Abend. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindeentwicklung: Arbeitskreis "Naherholung, Tourismus und Verkehr" diskutiert über vielversprechende Ideen

Von Karin Schmidtke

Wie viele Fahrzeuge fahren durch Fluorn-Winzeln? Ließen sich nicht viele gute Ideen im "Naturpark Heimbachaue" umsetzen? Über diese und viele weitere Fragen brütete der Arbeitskreis "Naherholung, Tourismus und Verkehr".

Fluorn-Winzeln. Motiviert und mit frischen Ideen, teils stark an die Natur angelehnt, möchte der Arbeitskreis "Naherholung, Tourismus und Verkehr" für mehr Attraktivität in Fluorn-Winzeln sorgen. Treffpunkt für das Team engagierter Bürger war das Feuerwehrhaus.

Sophie Hufnagl moderierte den Abend. Zuerst galt es, aus acht Vorschlägen die Schwerpunkte herauszuarbeiten. Ermittelt wurden demnach die Bereiche Kreisverkehr Fluorn, Naturpark Heimbachaue, Fußweg-Auhalde und eine Verkehrszählung.

Nicht vergessen, aber vorerst noch zurückgestellt werden Ideen die einen Wochenmarkt mit regionalen Produkten, das Marketing, die Beschilderung sowie den Fuß- und Radwege und eine Tempo-50-Zone zwischen beiden Ortsteilen betreffen. Konkret überlegte das Team, welche Voraussetzungen und Vorgaben bei der Umsetzung erfüllt werden müssen. Konzepte wurden erstellt, die der Arbeitskreis dem Gemeinderat vorstellen will. Tatsächlich könnten sich auch viele Vereine für die neuen Ideen begeistern, so die Meinung an diesem Abend.

Tankstelle für E-Bikes mit Strom aus Wasserkraft

Ein Lehrpfad entlang des Heimbachs böte zahlreiche positive Möglichkeiten. "Natur und Technik könnte man in Einklang bringen", informierte Uli Gaus, der gleich einen Entwurf mitbrachte. Im Auental standen früher zwei Getreidemühlen, diese wurden mit Wasserkraft betrieben. Die Kanäle seien noch vorhanden. Das Wasser fließe heute über das Gefälle ungenutzt wieder zurück in den Heimbach.

Durch das Anlegen einer kleinen Schauanlage mit Wasserkrafträdern, könnte die ökologischen Stromerzeugung veranschaulicht werden. Nutzen ließe sich der Strom für eine kostenlose Tankstelle für E-Bikes.

Die Idee der ökologischen Stromgewinnung wäre mit Sicherheit eine spannende Anlage für Schulklassen, war man sich im Arbeitskreis einig. Die Azubis in den Lehrwerkstätten der hiesigen Firmen könnten bei der Umsetzung helfen. Womöglich hätten Berufsschulklassen aus den Bereichen Holz, Elektro, Bau und Metall Kapazitäten und Freude an dem Projekt, so die Vision. Darüber hinaus könnte im Bereich des Heimbachs ein Lehrpfad für Wildbienen entstehen. Bienenweiden fänden Platz, das gefiele sicher den Imkern. Viele Vereine könnten so profitieren. Könnte man die Ortsbauern gewinnen oder den Obst- und Gartenbauverein?

Unter die Lupe genommen wurde aber auch der geplante Kreisverkehr in der Talsenke Fluorns. Steigert man durch das starke Abbremsen und wieder Gas geben nicht die Abgasbelastung, fragten sich die Teilnehmer. Wie viele Fahrzeuge passieren Fluorn-Winzeln? Wäre eine Verkehrszählung sinnvoll, die man für unterschiedliche Projekte auswerten könnte?

Aus Interesse hatte einer der Mitglieder an einem Tag zwischen elf und zwölf Uhr die Fahrzeuge an der Ecke beim Fluorner Rathaus gezählt – und war überrascht von dem Ergebnis. 38 Lastwagen fuhren demnach durch den Ort. Zwei Drittel davon bogen nach Winzeln ab. Freilich bringe die eine Stunde keinen zuverlässigen Wert, dennoch gebe er zu denken. Eine amtlich anerkannte Verkehrszählung wäre interessant, um Klarheit zu bekommen, wie stark der Ort mit Kraftfahrzeugen frequentiert wird. Wäre eine 50-er Zone zwischen beiden Ortsteilen lohnend?

Bislang fahren wöchentlich ein paar Händler Fluorn-Winzeln an. Dies ließ die Idee aufkommen, ob nicht ein Wochenmarkt bei der Bevölkerung gut ankäme. Würde man Landwirte aus der Region gewinnen, die dort ihre Produkte verkauften? Spannender noch die Frage: Würden die Bürger das Angebot eines Wochenmarkts nutzen? Die Region würde jedenfalls gestärkt werden, da waren sich die Teilnehmer einig. Nur einen Krämermarkt wolle man keinesfalls.

Würden Bürger das Angebot eines Wochenmarkts nutzen?

Ideen und Diskussionsmaterial gab es reichlich. Damit der Arbeitskreis einen Sprecher bekam, wurde am Ende gewählt. Einstimmig entschied sich das Team für Karl Kammerer.