Alle Hände voll zu tun hat Günter Schmid aus Fluorn-Winzeln (hinten) in seiner Mosterei. Foto: Trik Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Obsternte fällt in diesem Jahr besonders gut aus / Technik hat sich bei der Verarbeitung verändert

Fluorn-Winzeln (mtr). Wenn sich der Sommer dem Ende neigt, dann haben die Mostereien Hochkonjunktur. Aufgrund der reichen Apfelernte herrscht in diesem Jahr ein besonders großer Andrang.

Im Gegensatz zu früher werden eigentlich nur noch Kunststofffässer benutzt, die vom Handling her einfach besser sind. Auch die Technik hat sich verändert. Früher wurde das Obst geschreddert, und die Maische wurde anschließend in Tücher eingewickelt und in mehreren Schichten aufgestapelt, bevor eine Hydraulikpresse den Saft herausdrückte. Wurden die Tücher nicht ordnungsgemäß ineinander geschlagen, konnte es vorkommen, dass der Saft aus den Ecken herausspritzte. Das ausgepresste Obst verfüttern die Jäger an die Rehe im Wald.

Die Mostereien in Fluorn-Winzeln waren früher im ehemaligen "Schuppen" an der Giebelseite und im Küferweg ansässig. Heute wird das gewaschene und geschredderte Material wie bei einem Förderband durch verschiedene Walzen transportiert, was die Arbeit um ein Vielfaches erleichtert. Doch es gibt auch heute noch Betriebe, die auf die herkömmliche Weise den Süßmost herstellen. Als Faustregel gilt, dass 50 Kilogramm Äpfel rund 30 Liter Süßmost ergeben. Da der gegorene Süßmost nicht jedermanns Sache ist, bieten viele Mostereien den so genannten "Bag in Box Apfelsaft" an. Hier wird der frisch gepresste Saft auf rund 80 Celsius erhitzt und in Kunststoffbeutel mit Auslaufhahn, abgefüllt. So kann man das ganze Jahr über den eigenen Apfelsaft ohne Alkohol trinken.