Schwager und Schwägerin nicht zusammen im Rat / Joachim Schmid ist Stimmenkönig / In Fluorn gehen weniger wählen

Von Marcella Danner Fluorn-Winzeln. Jede Menge neue Gesichter gibt es im Gemeinderat von Fluorn-Winzeln. Alle vier weiblichen Bewerber haben den Sprung ins Gremium geschafft.In der Doppelgemeinde gibt es eine Besonderheit: Zwar ist Wolfgang Staiger offiziell in den Gemeinderat gewählt. Da aber auch seine Schwägerin Yvonne Staiger kandidiert hatte, und sie 35 Stimmen Vorsprung hat, ist jetzt schon sicher, dass der Sitz im Gremium an sie fallen wird. Denn aufgrund des verwandtschaftlichen Verhältnisses dürfen nicht beide dem Gemeinderat angehören.

Hinderungsgrund

Die Wahlergebnisse gehen nun nach Rottweil in Landratsamt zur Wahlprüfung, erklärt Hauptamtsleiter Siegfried Blessing. Und der Gemeinderat wird dann in seiner kommenden Sitzung feststellen müssen, ob ein Wahlhinderungsgrund vorliegt. Da es diesen Hinderungsgrund tatsächlich gibt, wird der Kandidat mit der nächst niedrigen Stimmenzahl aus dem Ortsteil Fluorn auf der Liste der Unabhängigen Bürger Gemeinderat werden. Das wird dann Bruno Poeppel mit 631 Stimmen sein.

Seit der Kommunalwahl von 2009 haben sich grundsätzlich neue Konstellationen in Fluorn-Winzeln ergeben. So traten in diesem Jahr zwei ganz neue zwei Listen an – zumindest dem Namen nach. Anstelle der "Freien und unabhängigen Wähler" und der "Liste 2 für Umwelt und Soziales" hatten die Wähler diesmal Stimmzettel der Listen "Unabhängigen Bürger" und "Zukunft gestalten" auszufüllen.

Mit Georg Mauch und Ernst Föttinger traten zwei bisherige Gemeinderäte nicht mehr zur Wahl an. Vier Bewerber haben den erneuten Sprung ins Gremium nicht mehr geschafft: Udo Staiger, Sven Schultheiß, Heinz Pfau und Thomas Hezel wurden nicht wiedergewählt.

Obgleich beide Listen mit je sieben Sitzen im neuen Gremium vertreten sein werden, hat "Zukunft gestalten" die Nase mit 573 Stimmen mehr vorn (51,7 Prozent).

Stimmenkönig Joachim Schmid (1741) findet sich allerdings bei den "Unabhängigen Bürgern". Bei "Zukunft gestalten" liegt Daniela Ruf mit 1457 Stimmen an der Spitze. Bisher war sie die einzige Frau im Fluorn-Winzelner Gremium. Nun bekommt sie mit Carolin Eger, Andrea Rapp und Yvonne Staiger geballte weibliche Unterstützung.

In der Doppelgemeinde gibt es bekanntlich die unechte Teilortswahl. Überhangmandate gab es diesmal allerdings keine. Die Wahlbeteiligung in Fluorn-Winzeln lag bei 56,5 Prozent und damit drei Prozentpunkte niedriger als noch vor fünf Jahren.

Auffallend ist, dass in Fluorn mit 44,1 Prozent knapp zehn Prozent weniger an die Wahlurnen traten, als im benachbarten Winzeln (53,8). 183 Wähler der Gesamtgemeinde hatten diesmal von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch gemacht.