Vorberatung: Vermögenshaushalt erreicht 4,36 Millionen Euro

Der Haushaltsplan sieht für 2016 ein rekordverdächtiges Investitionsvolumen vor. Wie sich das auswirkt, zeigt die Entwicklung von Schuldenstand und Rücklage in den Folgejahren.

Von Bodo Schnekenburger

Fluorn-Winzeln. Die Verwaltung hatte für Dienstagabend die Vorberatung des Haushalts terminiert. Es geht um ein Volumen von immerhin fast zwölf Millionen Euro, das im kommenden Jahr bewegt werden soll. Fast 37 Prozent davon entfallen auf den Vermögenshaushalt. In Summe sind das knapp 4,36 Millionen Euro. Bürgermeister Bernhard Tjaden erinnerte vor der Beratung wie bei der Einbringung daran, dass das in etwa dem Doppelten entspreche, was die Gemeinde üblicherweise leisten könne. Und darstellbar ist es eigentlich nur dadurch, dass die Verschuldung seit einem Jahrzehnt, sieht man von einer kleineren Sonderfinanzierung für die Erschließung von Auhalde-Mitte ab, kontinuierlich zurückgefahren worden ist. Die Verschuldung hat inzwischen einen Stand erreicht, der eine Kreditaufnahme, zumal angesichts des derzeitigen Zinsniveaus, gut verschmerzen lässt. Der Haushaltsplan sieht denn auch eine Kreditermächtigung in Höhe von 900 000 Euro vor. Wobei zu sagen ist, dass solche Ermächtigungen in der Vergangenheit nicht immer zum Zuge kamen und auf geplante Neuverschuldung verzichtet werden konnte.

Seit 2009 wurde zudem die allgemeine Rücklage kontinuierlich bis zu einer Höhe von knapp 2,8 Millionen Euro aufgebaut. Die Planzahlen für das laufende Haushaltsjahr sehen allerdings bereits einen deutlichen Griff in die Rücklage vor. Und das Investitionspaket für kommendes Jahr ist ohne einen weiteren großen Schluck aus der Rücklagen-Pulle nicht zu meistern. Entsprechend sieht die Entwicklung der mittelfristigen Finanzplanung aus: mager bei der Rücklage, ziemlich dick bei den Schulden. Allerdings muss man auch sagen, dass das Planwerk, je weiter in die Zukunft gerechnet, desto mehr theoretisch ist, sich die Situation, je nach Anforderungen die sich ergeben, oder konjunkturellen Rahmenbedingungen anders entwickeln kann.

Mit dem Haushalt 2016 sind die großen Investitionen jedenfalls abgewickelt. Noch einmal wird die neue Mehrzweckhalle Fluorn einen starken Akzent setzen. Für die Außenanlagen sind 380 000 Euro eingestellt. Wobei es dabei nicht um ein bisschen Grunflächengestaltung geht, sondern die komplette Zuwegung und die Umgestaltung der Fläche für eine Buswendemöglichkeit da hinein spielen. Im selben Atemzug sind auch noch die knapp 200 000 Euro zu erwähnen, die eigentlich ursächlich damit zusammenhängen und aufs Konto der Schulhofumgestaltung der Heimbachschule gehen. Nach dem Besuch der Regierungspräsidentin ist man in Rat und Verwaltung zuversichtlich, in einer Sache endlich einmal richtig viel Geld ausgeben zu können und die Zahlen nicht von Plan zu Plan schieben zu müssen: Die Sanierung der Rötenberger Straße ist ein großer Brocken.