Neu-Flugschülerin Julia Schmid vor ihrem ersten Schulungsflug mit Fluglehrer Markus Schweizer. Foto: Fuggis Foto: Schwarzwälder-Bote

Erster Schulungstag in Winzeln aufgrund des trockenen Winters sehr früh / Zwei Lehrer im Einsatz

Von Philipp Nübel

Fluorn-Winzeln. Ungewohnt früh im Jahr hat die Segelflugsaison 2014 am Flugplatz Winzeln-Schramberg begonnen. Ermöglicht wurde dies durch den trockenen Winter.

Während das traditionell feuchte Fluggelände am Rand der Eschach in normalen Jahren erst ab Anfang Mai mit Flugzeugen und Fahrzeugen befahren werden kann, ist das Fluggelände aktuell knochentrocken.

Weil Segelflugzeuge keinen eigenen Antrieb besitzen, werden sie entweder von einem Motorflugzeug in die Luft geschleppt oder mit einer 400 PS starken Seilwinde an einem 1300 Meter langen Kunststoffseil in die Luft gezogen. Nach knapp 50 Sekunden erreicht das Segelflugzeug eine Höhe von 400 Metern. Die Verbindung zwischen Seil und Luftfahrzeug wird getrennt und das Segelflugzeug fliegt frei weiter. Anschließend werden die Seile von einem Auto wieder an die Startstelle zum nächsten Segelflugzeug gezogen.

Nachdem in den vergangenen Wochen bereits gutes Wetter herrschte, wurde nun der Startschuss für den von den Piloten seit Monaten sehnlich erwarteten Start des Schulungsbetriebs mit der Seilwinde gegeben. Nach dem Aufrüsten der Segelflugzeuge starteten die ersten Überprüfungsflüge in den beiden Fluglehrern Markus Schweizer (Aichhalden) und Harry Hezel (Dornstetten).

Bei perfektem Wetter und guten Bedingungen konnten am ersten Tag knapp 70 Segelflugstarts durchgeführt werden. Die Segelflieger mit Flugschein und die fortgeschrittenen Flugschüler konnten nach den durchweg erfolgreichen Überprüfungsflügen auf die weiteren Schul- und Leistungsflugzeuge des Luftsportvereins umsteigen und erste Thermikflüge absolvieren.

Mit Julia Schmid (Lauterbach) und Yanik Herbst (Niedereschach) konnten am Wochenende gleich zwei Flugschüler mit ihrer praktischen Ausbildung zum Segelflugpiloten beginnen. Diese beginnt im zweisitzigen Schulungsflugzeug des Luftsportvereins. Ähnlich einem Fahrschulauto sind im Schulungsflugzeug alle Bedienelemente und Instrumente doppelt verfügbar.

In 40 bis 60 Schulungsstarts mit dem Fluglehrer erlernt der Schüler schrittweise das Starten, Landen, die Nutzung der Thermik und das Beherrschen von Gefahrensituationen. Wenn der Flugschüler genügend Erfahrung und Sicherheit auf dem Schulflugzeug erreicht hat, absolviert der Schüler seine ersten Alleinflüge und steigt dann auf einsitzige Übungsflugzeuge um, auf denen weitere Ausbildungsflüge durchgeführt werden.

Ein eigenes Segelflugzeug ist nicht erforderlich. Der Luftsportverein ist im Besitz von derzeit modernen neun Segelflugzeugen vom Schulungsflugzeug bis den in der Segelflug-Bundesliga eingesetzten Hochleistungssegelflugzeugen, die allen Piloten zur Verfügung stehen.

Derzeit werden in der Flugschule des Luftsportvereins 15 Segelflugschüler im Alter zwischen 14 und 40 Jahren ausgebildet. Daneben wird im Verein die Ausbildung zum Motorflieger angeboten. Wer sich für eine Flugausbildung interessiert, kann sich direkt am Flugplatz oder auf der Homepage des Luftsportvereins (www.lsv-schwarzwald.de) informieren. Möglichkeiten zu Probeflügen bestehen jederzeit nach entsprechender Voranmeldung.