Seniorenplan: Sozialdezernent findet Beteiligung in Fluorn-Winzeln gut

Die Fragen zeigen dem Fachmann: Fluorn-Winzeln ist auf einem guten Weg in Sachen Senioren. Am Dienstag informierte sich der Gemeinderat über den Kreisseniorenplan.

Fluorn-Winzeln. Die Gemeinderatssitzung im Winzelner Rathaus beginnt regelmäßig mit der Bürgerfragestunde – und da spielt an diesem Tag die Zukunft der Senioren eine große Rolle. Nicht zum ersten Mal übrigens. Es geht um den zeitlichen Ablauf der Realisierung eines Seniorengerechtes-Wohnen-Projekts und um den dort verorteten Gemeinschaftsraum. Den finden die Wortführerinnen aus der Bürgerschaft wichtig – anders als manches Gemeinderatsmitglied, auch wenn der Gemeinderat in seiner Dezembersitzung den Haushalt 2017 mit einem entsprechenden Titel beschlossen hat. Das heißt, die Rahmenbedingungen sind gegeben.

Ob so ein Gemeinschaftsraum tatsächlich sinnvoll ist und weshalb das so sei, könnte ein "Kümmerer" erklären, berichtet Bernd Hamann, Sozialdezernent des Landkreises, der am Dienstagabend Ziele und Instrumente des Ende 2015 verabschiedeten Kreisseniorenplans vorstellt. Dieser sieht unter anderem die Förderung von "Kümmerer"-Stellen – das Wort mag niemand so richtig, beschreibe aber die Tätigkeit und klinge besser als "Ombudsmann" – vor. Dessen Aufgaben sind breit gefächert, und es ist vor allem ein "Kann"- kein "Muss-"Katalog. Denn der Kreisseniorenplan hat als zentrales Merkmal eine Lokalisierung des Angebots, um eine, so ist das Ziel, "seniorengerechte Kommunalentwicklung" zu erreichen. Das geht nur vor Ort, nicht mit einem Fix-und-fertig-Konzept, das vom Landkreis übergestülpt wird.

Die Gründe liegen auf der Hand: Vor Ort weiß man um den Bedarf, aber auch das vorhandene Potenzial. Die Bürgerfragen am Anfang haben Hamann zudem gezeigt, dass es in Fluorn-Winzeln eine aktive Beteiligung der älteren Bürger an der Gestaltung ihrer eigenen Belange gibt – was der Seniorenplan auch als eines der Werkzeuge vorsieht. Der "Kümmerer", er könnte bei der Stadt Oberndorf angesiedelt und in der Verwaltungsgemeinschaft tätig sein, so die Idee auf dem Rathaus, soll solche Beteiligung aktivieren und koordinieren, Verwaltung und Gemeinderat mit fachlicher Information und Empfehlung zuarbeiten, aber auch ganz konkret Fragen von Betroffenen beantworten und Einzelfallberatung geben. Auch zur Nutzung neuer Technik oder anderer Angebote für mehr Teilhabe und Sicherheit – und für längeres Leben in Eigenverantwortung. Denn das ist Wunsch der Betroffenen und Ziel der Planung: Die Menschen sollen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Hilfestellung dazu koste zwar Geld, bringe aber auch welches, nicht nur durch Einsparung bei der Hilfe zur Pflege, sondern auch durch die Wertschöpfung, die die neuen Angebote in der Region generieren.