Die Tür lässt sich nicht öffnen, also muss sie weg. Später muss außerdem die Karosserie aufgeschnitten werden. Foto: Riedlinger

Eine hochinteressante Hauptübung der Feuerwehr Wellendingen und Wilflingen bekamen zahlreiche Zuschauer um Ortsvorsteher Andreas Muschal und Ex-Bürgermeister Karl Fröhlich trotz des nasskalten Wetters im Industriegebiet Bahnhof zu sehen.

Bei der Firma Gunter Martin wurden gleich zwei Szenarien dargestellt und abgearbeitet: zum einen einen Maschinenbrand in einem Industriebetrieb und zum zweiten einen Auffahrunfall mit eingeklemmten und verletzten Personen.

Wie in der Realität

Laut der Übungsannahme wurde durch die Brandmeldeanlage des Betriebs, der Präzisionsdrehteile herstellt, eine rauchende/brennende Drehmaschine gemeldet. Über die Sicherheitsfirma wurde der Brand gemeldet und die Wochenendschleife beider Feuerwehrabteilungen alarmiert.

Mit einem gewollten zeitlichen Abstand, der der Realität entspricht, trafen die beiden Abteilungen Wellendingen und Wilflingen nacheinander ein. Laut der Lage vor Ort waren Angestellte der Firma ins Freie gelaufen, aber es fehlten auch Personen. Man wusste nicht, ob sie noch im Gebäude sind oder sich eventuell durch einen rückseitigen Zugang hatten retten können.

Verzicht auf Rottweiler Hilfe

Auf die Anforderung einer Überlandhilfe durch die Feuerwehr Rottweil wurde verzichtet. Die Feuerwehrleute mussten neben einem Innenangriff über das Bürogebäude nur minimal zeitversetzt einen Innenangriff über den Produktionseingang mit Atemschutzträgern starten.

Zuschauer unter Pavillon

Zudem wurde eine stabile Löschwasserversorgung mit zwei Riegelstellungen aufgebaut und zudem auch noch über eine Leiter die Situation auf dem Flachdach der Produktionshalle geprüft. Zahlreiche Zuschauer konnten sich aus nächster Nähe unter aufgestellten Pavillons wegen der unsicheren Wetterlage davon überzeugen, wie die beiden Feuerwehrabteilungen Hand in Hand perfekt zusammenarbeiteten.

Viele Zuschauer folgen gespannt und aufmerksam der Hauptübung der Feuerwehr in Wellendingen. Foto: Riedlinger

Nach einer kurzen Umbauphase wurde ein Verkehrsunfall dargestellt, bei dem ein aus der Firma Martin herausfahrendes Fahrzeug einem anderen die Vorfahrt nimmt und ein Zusammenstoß erfolgt, bei dem die Insassen verletzt und eingeklemmt werden.

Werkzeuge des HLF 10

Hier kam insbesondere die neue Ausrüstung des Wellendinger HLF 10 mit den schweren Hydraulikwerkzeugen zum Einsatz, da die Übungsannahme vorsah, dass die Türen verklemmt sind und sich nicht öffnen lassen.

Was alles zerschnitten wird

So verfolgten die Zuschauer gespannt, wie die Feuerwehrleute sich Zugang über den Kofferraum verschafften und sich jeweils als Hilfe und Stabilisierung für den Verletzten betätigten, nachdem man die Rücksitzbank und andere störenden Utensilien entfernt hatte.

Sodann wurden die Windschutzscheibe zerschnitten und mit den Hydraulikwerkzeugen die Fahrertür abgespreizt und weggenommen. Nachdem dies noch nicht genügte hatte, um den Verletzten bergen zu können, wurde die B-Säule direkt am Fahrer abgeschnitten und ein Teil der Karosserie hinter dem Fahrer aufgebogen und abgeschnitten.

Die „Verletzten“ werden in die Obhut der bereit stehenden Helfer des DRK übergeben. Foto: Riedlinger

Wie bereits beim ersten Teil der Übung wurden die Verletzten, dargestellt vom Nachwuchs der Jugendfeuerwehr, in die Obhut von vier Mitgliedern des DRK Rottweil zur weiteren Versorgung übergeben, die an der Hauptübung teilnahmen.

Kommandanten loben

Gesamtkommandant Daniel Bettinger sowie die beiden Abteilungskommandanten, Christoph Hafner und Tobias Bucher, zeigten sich sehr zufrieden mit den Leistungen der beiden Abteilungen und der einwandfreien Zusammenarbeit bei diesen praxisnahen Übungseinsätzen.

Nach dem Wilflinger Löschfahrzeug hat nun auch das Wellendinger Fahrzeug erstmals an einer Hauptübung teilgenommen und sich sofort bewährt.

Ein gemeinsames Schlachtplattenessen im Feuerwehrhaus in Wellendingen rundete die Hauptübung am Abend ab.