Die akrobatischen Flugkünste von Annika Bösch (vorne) dürften auch in Moslesfehn ab und zu notwendig werden. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Faustball: TSV Calw fährt mit großen Erwartungen zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft beim SV Moslesfehn

Seit Jahren zählt der TSV Calw zu den Top-Adressen der Nation, wenn es um Frauen-Faustball geht. Dennoch hat es die Mannschaft aus Calw noch nie geschafft, in der Feldrunde ein Finale um die deutsche Meisterschaft zu erreichen.

In den vergangenen Jahren war der TSV Calw stets dabei, wenn sich die jeweils drei erfolgreichsten Mannschaften der Bundesliga-Staffeln Süd und Nord getroffen haben, um den Meister unter sich auszumachen. Immer wieder stand dem Team aus Calw entweder der TSV Dennach oder einer der zweifellos ebenfalls spielstarken Vertreter aus dem Norden im Weg.

Diesmal soll alles anders – sprich besser – werden. Für das Turnier am Wochenende in Wardenburg (Landkreis Oldenburg) haben sich die Calwerinnen viel vorgenommen.

Los geht’s bei dem vom SV Moslesfehn ausgerichteten Turnier erst einmal ohne den TSV Calw. Der Mannschaft um Weltmeisterin Stephanie Dannecker bleibt die Qualifikation für das Halbfinale diesmal erspart, weil sie in der regulären Runde der 1. Bundesliga Süd den TSV Dennach auf Platz zwei hat verweisen können und als Meister zum Endrundenturnier in den Norden fährt.

Spielerinnen und Verantwortliche des TSV Calw können also am Samstagvormittag erst noch etwas relaxen und sich die Begegnung zwischen Los geht’s erst am Nachmittag. Gegner im Halbfinale ist der Sieger des Qualifikationsspiels zwischen dem TV Jahn Schneverdingen und dem FSV Hirschfelde.

Beide mögliche Halbfinalgegner sind für den TSV Calw fast schon so etwas wie alte Bekannte. Der TV Jahn Schneverdingen ist fast immer dabei, wenn sich die großen Sechs der Szene zusammenfinden. Auf den FSV Hirschfelde treffen die Calwerinnen regelmäßig in der regulären Runde der 1. Bundesliga Süd.

Wenn es am Samstag im Halbfinale zur Sache geht, dann dürften Stephanie Dannecker, Henriette Schell, Lisa Kübler, Annika Bösch und Jasmin Sackmann in der Startaufstellung stehen. Dabei sind zudem Samantha Lubik und Laura Flörchinger. Auf die Reise nach Niedersachsen macht sich die Mannschaft bereits am Freitag.

"Die haben gut trainiert, alle sind fit. Das Finale ist das Ziel. Eine Medaille sollte es auf jeden Fall werden", sagt Abteilungsleiter Thomas Stoll, ohne die Mannschaft unter Druck setzen zu wollen. Sollte es mit dem ersten Sieg am Samstag klappen, stünde die Mannschaft um die Nationalspielerinnen Stephanie Dannecker und Annika Bösch am Sonntag im Finale.

Dass der TSV Calw die Süd-Meisterschaft zu seinen Gunsten entscheiden konnte, liegt nicht zuletzt an der Verstärkung durch Annika Bösch. Diese will sich unmittelbar vor ihrem 25. Geburtstag mit dem Gewinn von vielleicht sogar Gold am liebsten selbst beschenken. Die Abwehrspielerin ist aus studiengründen nach Süddeutschland gekommen. Zuvor war sie Leistungsträgerin der inzwischen aufgelösten Mannschaft des MTSV Selsingen.

Generell sind bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft die drei Erstplatzierten aus dem Süden und dem Norden dabei. Dieses Mal fehlen die jeweiligen Tabellendritten, dafür sind die Viertplatzierten dabei.