Impressionen vom Schnurren in Lauterbach Foto: Fehrenbacher

Die fünf Schnurrantengruppen zogen durch die Lokale und unterhielten das Publikum prächtig.

Die „Dancing Queens“, das AH Zunftballett der Narrenzunft mit Dominic King an der Gitarre, brachten mit stimmlicher Höchstleistung ein Lied über die »Scheiß Schafferei“ mit. So hieß es im Refrain „die Schafferei, die Schafferei, ohne die wär’s einwandfrei, die Schafferei, scheiß Schafferei, wer die erfunden hat, muss en Mordsseckel sei.“

„Ihr hen wahrscheinlich mitbekomme, dass mir den Büttel hen letztes Jahr auf die Hochsteig mitgenommen“, hieß es bei den Hochsteighexen, die den Büttel gleich mitbrachten. So erzählten sie von unterschiedlichsten Begebenheiten, die sich zugetragen haben. Dass der Popchor immer wieder nach neuen Mitgliedern sucht, ist in Lauterbach bekannt. Ihre Schnurrantennummer nutzten sie so einfach dafür, diese anzuwerben und holten sich mehrere Menschen mit ins Boot, welche sie in Zukunft in ihrem Chor begrüßen wollen. So sangen sie mit dem Publikum zwischen den Textzeilen zur Mitgliederaktivierung immer wieder einen Liedvers, den sie zudem mit Gesten untermalten.

Zunftballett trumpft auf

Zwischen den Gruppen konnten die Besucher bei Musik sowie Speisen und Getränken im Gemeindezentrum Sonne, in der Brauerei, im La Fontana und im Adler die Zeit genießen.

Auch das Zunftballett der Narrenzunft, auch bekannt als Showtanzgruppe Berries war mit dabei. Aufgrund unterschiedlicher Faktoren hatten sie in der Vergangenheit immer wieder mit Mitgliederschwund zu kämpfen und so hatten sie sich überlegt, was sie noch machen könnten, denn dem AH Zunftballett wollten sie es nicht gleich tun und ein Lied singen. So entstand die Idee, eine Garde zu bilden, denn »eine Garde, die läuft voraus, da sieht des närrische Bild gleich viel besser aus«, sehen sie einen immensen Vorteil in einer Garde für die Narrenzunft.

Im Gemeindezentrum Sonne kündigte sich schon die letzte Gruppe an. Mit Lärm, Trillerpfeifen und einem Megafon stürmten sie in die Heinestube hinein. Ein Generalstreik? „Die ganze Welt streikt, nur in Lauterbach isch wieder mal tote Hos. Emter würd sagen, selbst beim Streiken isch nix los. Ich erinnere mich wirklich nur ganz furchtbar schwer, wann in Lauterbach letztmals zum Warnstreik aufgerufen worden war“, bekunden die Schnurranten der katholischen Kirchengemeinde ihren Unmut.

Streik angekündigt

Und es kam noch dicker, sie schienen anstelle ihrer Schnurrantennummer einen Streik anzukünden. Glück im Unglück hatten die Gäste dann, dass die Schnurranten doch einige lustige Begebenheiten gefunden haben, von welchen sie im Anschluss berichteten. Sei es der Narrenpräsident, welcher wohl am Vorabend der Narrenmesse anlässlich des Ringtreffens zu lange weg war oder die Gemeindemitglieder, denn „ob Regelarbeit oder Streik dort im Rathaus, des kommt so ziemlich auf’s Gleiche raus“, heißt es.

Auch das Publikum wird kurzerhand bei einem Streikrap miteingebunden und auf die Probe gestellt. Die terminliche Vielfalt in Uhrzeit, Aktion und Ort der Narrenzunft beschrieben sie nicht als chaotisch, sondern als innovativ, denn »des isch it etwa irgendwie Terminedurcheinandergeratenscheiße, des isch Fasnet in Modulbauweise“, erklären sie dem Publikum.

So könne man sich sein persönliches Fasnetsprogramm direkt zusammenstellen, wie es einem am Besten passt. Nach ein paar weiteren anderen Begebenheiten erklärten sie ihre Streikaktion für beendet, riefen aber das Publikum dazu auf, allezeit streikbereit zu bleiben.