Marko Peltzer (von links), Florian Baumüller und Anita Schmitz sowie Anja Bechtold (rechts) übergaben Bürgermeister Armin Jöchle sowie Göttelfingens Ortsvorsteherin Diana Wally den Pflegeplan für die die landschaftspflegerischen Anlagen nach dem Flurbereinigungsverfahren in Götteflingen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Flurbereinigung: Pflegeplan an die Gemeinde übergeben / Jöchle: "Haben eine große Aufgabe erhalten"

Von Alexandra Feinler

Nicht alle Anlagen entsprachen den Vorgaben, weshalb nach dem Flurbereinigungsverfahren in Göttelfingen Handlungsbedarf bestand.

Eutingen-Göttelfingen. Welche Maßnahmen die Gemeinde in Zukunft umsetzen soll, wurde gestern bei der Übergabe des Pflegeplans für die landschaftspflegerischen Anlagen besprochen.

496 Hektar schließt die Fläche des Flurbereinigungsverfahrens Göttelfingen ein. Die Anordnung erfolgte im Jahr 2000. Aufgrund des Eingriffes in den Naturhaushalt wurden Ausgleichsflächen geschaffen. "Wir haben vier landschaftspflegerische Maßnahmen umgesetzt", erklärt Marko Peltzer vom Landratsamt. Ein- oder mehrteilige Feldhecken, Obstbäume mit Streuwiesen, Laubbäume und Feldlerchenfenster seien entstanden. Ein Ziel sei auch die Vernetzung von Biotopen gewesen, um Wanderkorridore zu schaffen.

"Wir wollen dami t unsere Kulturlandschaft erhalten und die Artenvielfalt fördern", betont das Mitglied des Projektteams. Dessen leitende Ingenieurin, Anita Schmitz, hatte die Eckdaten: Über 37 Hektar würden sich die landschaftspflegerischen Maßnahmen erstrecken, die auch den Korntal- und Seltengraben einschließen. Beide wurden von zwei auf zehn Meter verbreitert. Die Ausführungskosten belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro, von denen etwa 1,2 Millionen Euro über Zuschüsse abgedeckt werden.

Die Pflanzmaßnahmen seien abgeschlossen und die Anlagen erstellt. Nun müsse sich die Gemeinde um den Erhalt kümmern. Rund 2500 einheimische Sträucher seien gepflanzt worden. Um die 125 gepflanzten Bäume vor Wildverbiss zu schützen, seien sie umzäunt worden. "Wie lange muss der Zaun dran bleiben?", wollte Ortsvorsteherin Diana Wally wissen. Die angegebenen fünf Jahre waren Bürgermeister Armin Jöchle zu lang: "Bereits jetzt sind schon einige Zäune in Mitleidenschaft gezogen worden, vielleicht können wir die Zeit verkürzen?". Die Bäume müssten erst angewachsen sein, betonte Pelzer. Weitere Pflegemaßnahmen hatte das Team in einem Pflegeplan zusammengefasst, den sowohl Bürgermeister als auch Ortsvorsteherin erhielten. "Da müssen wir mal schauen, wer welche Maßnahmen umsetzt", so Jöchle.

Der Bauhof sei hauptsächlich in der Pflicht. Vielleicht könnten für Streuobstwiesen auch Vereine oder andere Institutionen gewonnen werden.

Wie oft Saatgutmischungen aufgefrischt werden müssten, fragte Diana Wally nach. Alle fünf Jahre könnte je nach Fläche eine Erneuerung nötig sein, betonten die Experten.

Potenziell aufkommende Kritik an manchen Gebieten, die stark durch Ackerflächen geprägt seien, ließ Anita Schmitz abblitzen: "Wir haben eine Offenlandstruktur, um besondere Vögel wie Lerchen zu fördern".

Dadurch seien die ökologischen Strukturen gewährleistet, betonte auch Anja Bechtold vom Landschaftserhaltungsverband des Kreises.

Florian Baumüller, ausführender Ingenieur, erklärte bei der Begehung rund um die Korntalhalle, welche Maßnahmen wo konkret umgesetzt wurden. "Wir haben eine große Aufgabe erhalten", merkte Jöchle bei der Übergabe des Pflegeplans an, den die Gemeinde umsetzen soll.