Seit 25 Jahren ist Albrecht Teufel Gesamtkommandant der Feuerwehr Eutingen im Gäu und damit im Kreis der dienstälteste Gesamtkommandant. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Portrait: Feuerwehrkommandant Albrecht Dürer ist seit 25 Jahren im Amt / 130-jähriges Bestehen der Göttelfinger Wehr steht an

Von Alexandra Feinler

In 25 Jahren hat Albrecht Teufel einiges erlebt und bleibt trotz vieler Großprojekte, die Herausforderungen mit sich bringen, seinem Amt und damit seiner Feuerwehr treu.

Eutingen-Göttelfingen. Seine schönsten Ereignisse als Gesamtkommandant der Feuerwehr Eutingen im Gäu kann Albrecht Teufel nicht mit einem Wimpernschlag zusammenfassen.

Wer so viele Ämter wie Albrecht Teufel beim Musikverein sowie der Feuerwehrabteilung Göttelfingen und der Gesamtwehr Eutingen inne hat, muss eine tolerante Familie haben. Unzählige Stunden bringt der 54-Jährige für seine Ehrenämter auf. Wenn der digitale Meldeempfänger runtergeht – egal, ob bei Tag und Nacht, bei Geburtstagen oder bei der Arbeit – lässt Albrecht Teufel alles für den Einsatz liegen. "Meine Frau und meine Kinder wissen dann Bescheid. Es gab auch schon Momente, wo ich dann nicht mehr zum Geburtstag zurückgegangen bin", weist der Feuerwehrmann auf tragische Unfälle oder Brände hin.

In 25 Jahren als Gesamtkommandant hat er einiges erlebt, wichtig sei ihm, diese Erfahrungen zu verarbeiten. Beste Voraussetzungen bringt Albrecht Teufel mit sich, denn bereits sein Vater war bei der Feuerwehr. Mit 16 Jahren trat Albrecht Teufel den aktiven Feuerwehrmännern bei. Eine Jugendfeuerwehr gab es damals in Göttelfingen nicht. Seine Wehrpflicht ließ er in zehn Jahre Feuerwehrdienst mit 100 Stunden pro Jahr umwandeln. "Da hab ich einen Seitenhieb vom Vater bekommen: Wenn du das machst, dann aber auch richtig", sagt Albrecht Teufel.

Um auf seine Stunden zu kommen, war er bei Einsätzen, Übungen und Fortbildungsmaßnahmen dabei. So ließ er sich zum Truppführer und zum Gruppenführer ausbilden. "Für den Zugführer musste ich meine Grundausbildung nachholen", erzählt er, dass es diese anfangs nicht gab. Mit 19 Jahren wurde Albrecht Teufel Abteilungskommandant der Feuerwehrabteilung Göttelfingen.

Wenn er daran denkt, wie er stellvertretender Gesamtkommandant wurde, muss Albrecht Teufel lachen: "Bei einer Versammlung hat Gesamtkommandant Romuald Seele gesagt: ›Mein Stellvertreter hat den Zugführer.‹ Von allen Anwesenden war ich der einzige, der ihn hatte."

Als Romuald Seele starb, sollte Albrecht Teufel kommissarischer Gesamtkommandant sein.

Teufel ist bis heute froh über die gute Zusammenarbeit

Bei der darauffolgenden Wahl sprachen ihm die Feuerwehrmänner das Vertrauen aus, weshalb er bis heute noch Gesamtkommandant ist. "Am Anfang haben mir viele ältere Kameraden geholfen. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich als Göttelfinger in der Gesamtwehr nicht akzeptiert werde", dankt er heute noch seinen Wegbegleitern, die ihm in schweren Zeiten halfen. Denn gleich zu Beginn seines neuen Postens wurde in Rohrdorf das bis heute noch genutzte Löschfahrzeug (LF) 8 angeschafft. Es folgte das Tanklöschfahrzeug in Eutingen, später das LF 8/6 in Weitingen sowie eines in Göttelfingen. "Wir haben immer große Unterstützung vom Gemeinderat bekommen", freut sich Teufel über die gute Zusammenarbeit bis heute. Ähnlich wie bei der heutigen Planung des neuen Feuerwehrhauses in Weitingen, gab es auch bei der des Göttelfingers einige Herausforderungen zu meistern, denkt Teufel zurück. Mit viel Eigenleistung konnte das Gerätehaus 1999 schließlich eingeweiht werden. "Was uns sehr gefreut hat, war die Anschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) Schiene von Seiten der Bahn", weist der Gesamtkommandant auf das damals rund 850 000 DM teure Spezialfahrzeug hin. Eigentlich hätten angrenzende Feuerwehren wie die der Stadt Nagold dieses gerne für den Tunnel bei Hochdorf gehabt. Eutingen punktete jedoch mit der Bahnstrecke, die rund um die Gemeinde verläuft. Weitere Höhepunkte sind für Albrecht Teufel der Kreisfeuerwehrtag 1997, zahlreiche Jubiläen wie das 40-jährige Bestehen der Gesamtwehr oder das 150-jährige der Feuerwehrabteilung Weitingen. "Ich durfte drei Mal kurz hintereinander den Zapfenstreich blasen. Das ist für mich als Musiker eine große Ehre", lacht der Göttelfinger.

Demnächst steht das Fest zum 130-jährigen Bestehen der Göttelfinger Wehr an. Es folgen die Sanierung des Eutinger Feuerwehrgerätehaus und die Planungen für das Weitinger. Für Albrecht Teufel wird es in nächster Zeit nicht ruhiger, doch das scheint der Vereinsmensch auch nicht zu wollen.

Er geht in seinen Hobbys völlig auf, auch wenn diese von ihm und seiner ganzen Familie natürlich einiges abverlangen – nach 25 Jahren als Gesamtkommandant zieht er eine positive Bilanz: "Ich hab viel gelernt und stark davon profitiert."