Ortschaftsrat berät Haushaltsplan 2015 vor / Weder für die Hallensanierung noch für das Gerätehaus sind Mittel übrig

Von Harald Mattenschlager

Eutingen-Weitingen. Die Weitinger Großprojekte Sporthallensanierung und -erweiterung sowie der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses sind weder im Haushaltsplan 2015 noch in der Finanzplanung bis 2018 berücksichtigt.

Dies kommt wenig überraschend, da derzeit vor allem auch in Eutingen größere Projekte anstehen und die Kosten der Weitinger Aufgaben doch immens sind. Für die Modernisierung der Sporthalle sind 2,4 Millionen Euro und für den Neubau eines Gerätehauses rund 1,2 Millionen Euro angesetzt. Nur für das Feuerwehrhaus ist eine Planungsrate von 15 000 Euro im Haushaltsplanentwurf 2015 vorgesehen.

Nicht gerade begeistert zeigte sich darüber der Ortschaftsrat. Kämmerer Walter Volk erläuterte die Gesamtsicht auf den Gemeindehaushalt. Allein fünf Positionen bringen rund 800 000 Euro mehr Einnahmen, davon gehen 320 000 Euro an den Vermögenshaushalt. Laut Volk ist die Haushaltslage der Gemeinde im Vergleich zu 2014 "etwas besser, im Vermögensbereich sogar massiv besser geworden". Der Verwaltungshaushalt bringe sogar 920 000 Euro mehr an den Vermögenshaushalt als im Vorjahr. "Ein Betrag, der nie da war und so schnell auch nicht mehr kommen wird", so Volk.

Bauplatzverkäufe in Eutingen laufen gut

Zustande kam dies neben der florierenden Konjunktur durch Bauplatzverkäufe, insbesondere im Baugebiet "Stützen" Eutingen. Die Finanzmittel sollen für die verschiedensten Projekte eingesetzt werden. Zur Verschuldung der Kommune meinte Volk, dass diese Diskussion immer wieder statt finde. 2015 und in den Jahren bis 2018 solle die Verschuldung auf jeden Fall nicht erhöht werden, da hohe Schulden die eigenen Möglichkeiten durch Zins-. und Tilgungsleistungen stark einschränken. Von einer Million Euro, die aus dem Verwaltungs- an Verwaltungshaushalt gehe, falle erst mal einmal die Tilgung weg, 2015 allein 400 000 Euro, nur der Rest könne noch für Investitionen verwendet werden. Volks Fazit: Die Verschuldung sollte eher reduziert werden.

Der Gemeinderat habe das bei den Diskussionen im Zuge von Darlehensaufnahmen immer betont. Wenn also Rückflüsse aus den Baugebieten (die durch Schulden finanziert sind) kommen, sollten diese Mittel für die Schuldentilgung verwendet werden, damit der Schuldenstand zurückgeht. Dies sei ein Ziel der Gemeindeverwaltung. "Entscheiden muss das aber der Gemeinderat", so Volk.

Karl Fidaschek tat sich schwer damit, dass die Weitinger Wunschprojekte in weite Ferne gerückt sind. "Wie will man Großprojekte stemmen, wenn man keine Schulden mehr aufnimmt?". Eine schwierige Frage, so Volk, "aber man kann das Geld nur ausgeben das man hat und wenn man es hat". Nehme man viele Schulden auf, "kann man ab 2020 vielleicht nicht mal mehr das Licht anmachen". Fidascheks Gegenfrage, wie das die Nachbarkommune Starzach mache, konterte Volk mit der Frage, ob dort auch fünf Millionen Euro im Vermögenshaushalt umgesetzt würden. Auch Ortsvorsteher Roland Raible, der ebenso wie Hermann Nesch dem Haushaltsausschuss des Gemeinderates angehört, will lieber Großprojekte schieben, als weitere Schulden zu machen.