Fest bringt die Menschen zusammen / Liederkranz und der Kindergarten tragen zum Gelingen bei / Auch Besucher von der Tagespflege

Von Martin Dold

Eutingen-Weitingen. In Weitingen hält man zusammen: Das gilt auch beim Marktfestle, wo gestern wieder nahezu der halbe Flecken anzutreffen war.

Alte Volkslieder, angestimmt vom Liederkranz unter Vizedirigent Roland Schneider, waren ein Signal, dass die Ortsmitte gestern eine gute Anlaufstelle war. Die Festbänke waren gut besetzt und die Weitinger ließen es sich gut gehen. Die "Hoamet" sorgte für die Bewirtung. So kam der eine oder andere Euro für die Hoametscheuer und die Deckung der laufenden Kosten zusammen, sagte "Hoamet"-Vorsitzender Hermann Nesch. Initiiert wurde das Marktfestle einst zum zehnjährigen Bestehen des Marktes vom Ortschaftsrat, doch mittlerweile hat die "Hoamet" diese Aufgabe gerne übernommen.

"So wird Leben im Ort geschaffen", freute sich auch Ortsvorsteher Roland Raible. Er sieht die Entwicklung des Marktes positiv. "Die Händler sind zufrieden, die Umsätze stimmen", sagte der OV. Er wünscht sich noch eine Ergänzung des Sortiments mit mediterranen Angeboten. Das nächste Projekt ist die angrenzende Markthalle, das schon bald angepackt werden soll – und den Markt beleben und unabhängiger vom Wetter machen würde.

Das war gestern aber sicher kein Problem. Bei lauem Sommerwetter ließen es sich die Besucher schmecken oder hatten reichlich Zeit für das eine oder andere Schwätzchen. So auch die "Vier Raibles": Hans, Anton, Rudolf und Josef. Vier Weitinger aus echtem Schrot und Korn, die alle im Ort wohnen und hier ein Haus gebaut haben. "Und trotzdem haben wir noch ein bisschen Geld im Sack", lachen sie. Sie kommen auch sonst ab und an zum Markt. "Das ist besonders wichtig für die älteren Menschen ohne Fahrzeug", sind sie sich einig.

Dass der Markt die Menschen verbindet, wird auch bei einer Gruppe von mehreren Frauen deutlich. Irmgard Fidomski, Emilie Kramer, Resle Schlichter, Karin Rackwitz, Erika Schneiderhan und Maria Keßler sowie einige andere haben den Markt als festen wöchentlichen Treffpunkt auserkoren. "Danach gehen wir immer zusammen zum Bäcker zum Kaffee trinken", erzählen sie. "Dieser Treff ist immer so schön. Ach was, Weitingen ist einfach schön", sind sie sich einig. Die Frauen konnten nicht verstehen, warum die Menschen über hohe Mieten in den Städten jammerten. "Hier ist es billiger und ideal für Kinder". Und weiter: "Wenn der Markt nicht wäre, würde viel vom Flair und Zusammenhalt verloren gehen."

Älteste Marktbesucherin dürfte die 92-jährige Anna Sauter gewesen sein und auch die Bewohner der neuen Tagespflege samt Betreuern statteten dem Festle einen Besuch ab.

Der Kindergarten sang "Wenn der Sommer kommt" mit Gitarrenbegleitung. Bei der Musik wurde auch ein anderer Besucher hellhörig: Hermann Stickel alias Herman Stones. Er sang zwar nicht, doch das Fest hatte es auch ihm angetan. "Der Markt ist gut für die Menschen hier und nun hoffen wir, dass das Neubaugebiet gut einschlägt, damit Weitingen weiter expandiert".