Die Bürger kämpfen um den Spielplatz. (Symbolfoto) Foto: Müller

489 Unterschriften für Erhalt gesammelt. Gemeindeverwaltung will auf Gelände neues Bauland erschließen.  

Eutingen-Weitingen - Roland Schneider gab im Ortschaftsrat die Befindlichkeiten der Bürger zum "Spielplatz Binsengasse" wieder. Nicht weniger als 489 Unterschriften überreichte er an Ortsvorsteher Roland Raible. "Ein überwältigender Erfolg", befand Schneider angesichts der Anzahl Unterschriften. Deren Absicht: Den Spielplatz zu erhalten. Die Verwaltung plant, diesen Spielplatz zumindest zur Hälfte für Bauplätze zu erschließen.

"Dieser Spielplatz war wunderschön und wurde von vielen Altersklassen genutzt", erklärte Schneider, der von fünf weiteren Bürgern in der Sitzung unterstützt wurde. Doch im Laufe der Jahre seien immer mehr Spielgeräte abgebaut worden. "Wir haben uns zu spät gewehrt, da wir zu viel Vertrauen in die Ortschafts- und Gemeindeverwaltung hatten", sagte Schneider.

Der Spielplatz beim Kinderhaus Fantadu in Eutingen sei erst kürzlich für 20 000 Euro erweitert worden. Man frage sich, warum das nicht auch in Weitingen möglich sei. "Warum soll ein Spielplatz abgebaut werden, nachdem sich das Baugebiet Binsengasse, für den der Spielplatz einst in dieser Größe gebaut werden musste, inzwischen um das Baugebiet Käppele verdoppelt hat?", fragte sich Schneider.

Die Aussage von Bürgermeister Armin Jöchle, dass sich die Anlieger am liebsten eine Grünfläche und Ruhe wünschten. "Genau das wollen sie nicht. Sie sähen am liebsten spielende Kinder und glückliche Eltern", widersprach Schneider.

Die Bewohner der Binsengasse würden tatkräftig bei der Planung, Durchführung und Pflege neuer Spielgeräte helfen, versprach er. Auch die Erlöse diverser Events könnten für den Spielplatz zur Verfügung gestellt werden. "Ein Engagement der Bürger wäre jedenfalls sichergestellt", sagte Schneider.

Bei der Unterschriftenaktion hätten die Anwohner des "demontierten" Spielplatzes viel Zuspruch erhalten. "Es ist höchste Zeit, dass sich jemand diesem ärgerlichen Thema annimmt", gab Roland Schneider die Stimmung der Bevölkerung wieder.

So habe es Eltern gegeben, die mit ihren Kindern zum Spielplatz wollten und dann enttäuscht wieder gehen mussten, da gar keine Spielgeräte mehr dort sind. Andere Bürger wiederum wüssten gar nicht, dass sich im Gebiet Binsengasse überhaupt ein Spielplatz befindet.

Ortsvorsteher Roland Raible erklärte, man wolle möglichst noch vor den Sommerferien einen Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Armin Jöchle zustande bekommen, um das Thema zu diskutieren. Angedacht ist dieser Termin für Montag, 24. Juli.

Weitere Informationen: Anregungen nimmt Roland Schneider, der Sprecher der Interessensgemeinschaft zur Erhaltung des Spielplatzes entgegen: Telefon 07457/14 09.