Elisabeth Speiser aus Weitingen feiert heute ihren 80. Geburtstag. Foto: Mattenschlager Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubilarin: Elisabeth Speiser wird heute 80 / In vielen Tätigkeiten engagiert

Eutingen-Weitingen. Elisabeth Speiser feiert heute ihren 80. Geburtstag. Bekannt ist die Jubilarin nicht nur als langjährige Angestellte im Weitinger Rathaus, sondern auch durch vielfältiges Vereinsengagement und zahlreiche Auftritte als Gedichtrezitatorin und schwäbisches Original im besten Sinne.

Geboren wurde die Jubilarin als ältestes von fünf Kindern der Ehe- und Bauersleute Anton Schweizer und Katharina, geborene Raible. Nach dem Abschluss der Mädchenrealschule St. Klara in Rottenburg und der höheren Handelsschule in Calw heiratete sie 1956 Alfred Speiser.

Danach widmete sie sich der Erziehung ihrer fünf Kinder, von denen ein Sohn bereits im Alter von elf Monaten starb. Ihr Mann starb 1989 im Alter von erst 55 Jahren.

1970 begann sie als Gemeindepflegerin bei der damals selbstständigen Gemeinde Weitingen. Nach dem Gemeindezusammenschluss 1975 wechselte sie zum Bürgermeisteramt Eutingen und kehrte 1981 ins Weitinger Rathaus zurück. Bis zum Ruhestand wirkte sie als "Ortschaftsverwalterin" und gute Seele des Weitinger Rathauses. Drei Bürgermeistern und zwei Ortsvorstehern hatte sie in ihrer Amtszeit gedient.

Die rüstige und geistig überaus frische Jubilarin "im Unruhestand" ist Mitglied von Musikverein, Männergesangverein "Liederkranz" und TSV. Sie war und ist vor allem in der Kirchengemeinde und beim Förderkreis "Weitinger Hoamet" stark engagiert.

Der "Hoamet" diente sie nach einigen Jahren als Ausschussmitglied von 1986 bis 2009 als stellvertretende Vorsitzende. Im Vereinsausschuss war sie bis zum vorigen Jahr. Sie setzt sich mit großem Engagement für die Belange der Heimatpflege ein.

Elisabeth Speiser ist weit über die Grenzen Weitingens hinaus bekannt als Verfasserin und Rezitatorin schwäbischer Gedichte. So zeichnet sie für die Schwäbischen Heimatabende des "Hoametfeschts" verantwortlich und wirkt am Unterhaltungsprogramm mit. Seit vielen Jahren betreut sie die Nachwuchsschauspieler der "Hoamet" für die Heimatabende beim "Hoametfescht".

Enormes Wissen in der Heimat- und Ahnenforschung

Engagiert war die Jubilarin auch bei der Einrichtung der "Hoamet-Scheuer", des Heimat- und Dorfmuseums des Förderkreises. Unersetzlich ist sie bei der Heimat- und Ahnenforschung, denn sie kennt sich nicht zuletzt aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit als Rathausangestellte in Weitingen und den Weitinger Familien bestens aus.

Mit Hermann Nesch führte sie im vergangenen Oktober zahlreiche Interessierte beim historischen Dorfrundgang durch Weitingen. Für die Sänger und die "Bettschoner" stieg sie rund 50 Jahre lang als Büttenrednerin und – unvergesslich zusammen mit Marianne Straub als "Putzfrau" – in die närrische Bütt. Bei der "Dialektreise durch den Landkreis", einer Veranstaltung der Kreisvolkshochschule Freudenstadt im März 2006 in Loßburg, vertrat sie die Mundart des östlichen Landkreisteils. 2014 erhielt sie von Regierungspräsidentin Nicolette Kressel die Ehrennadel für Heimatpflege des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe.

Seit der Gründung 1983 singt sie in der Chorschola Sankt Martinus und ist seit 1999 deren organisatorische Leiterin. Außerdem wirkte sie bis 2016 als Lektorin, früher auch als Leiterin eines Bibelkreises, Mitglied des Vorbereitungsteams der ökumenische "Brückenbau"-Gottesdienste und gehörte zwei Wahlperioden lang dem Kirchengemeinderat an.

Seit über zehn Jahren trägt sie Gedichte, Geschichten und Anekdoten – meist in Mundart – beim monatlichen Seniorentreff vor. Zu ihren Hobbys zählt neben dem Garten das Klavierspiel, das sie nunmehr mit ihren Enkeln pflegt, die sie auch sonst nach eigenen Worten "auf Trab" halten. Lange Zeit gehörte auch der Besuch von Opern und klassischen Konzerten zu ihren weiteren Leidenschaften.

Neben den Kindern gratulieren heute auch insgesamt acht Enkel und zwei Urenkel zum runden Geburtstag. Abends bringen Männergesangverein "Liederkranz", die Chorschola Sankt Martinus und der Musikverein ihrem langjährigen Mitglied ein Ständchen.