Baumaßnahme: Bahnhaltepunkt und Ausbau der Kreisstraße sollen nach 13 Jahren Planung angegangen werden

Neben dem Verbrauchermarkt steht ein weiteres Großprojekt an – und zwar der Ausbau der Kreisstraße von Eutingen nach Göttelfingen in Verbindung mit dem Bau des Bahnhaltepunktes Eutingen-Nord und den Parkplätzen am Göttelfinger Friedhof sowie den P+R-Parkplätzen am Haltepunkt.

Eutingen

Im Jahr 2017 soll es losgehen. Dafür sprachen sich die Bezirksbeiräte einstimmig aus.

Seit Ende 2004 bestand der Vorentwurfsplan für den 1,13 Kilometer langen Ausbau der Kreisstraße, an dessen Verlauf der Bahnhaltepunkt gebaut werden soll. Seit September 2013 war der Bau des Haltepunktes zwischen Eutingen und Göttelfingen genehmigt, seit Februar sind alle Grundstücke angekauft.

"Die Entwurfsplanung vom August sieht eine Straßenbreite von 6,5 Metern und einen beleuchteten Rad- und Gehweg mit 2,5 Metern Breite von Eutingen bis zum Bahnhaltepunkt entlang der Straße vor", so Bürgermeister Armin Jöchle. Im Bereich des Bahnübergangs ist auf der Eutinger Seite beidseitig eine Busbucht vorgesehen, ebenso soll eine "Querungshilfe" (Grüninsel mit Übergang) entstehen.

40 Auto-Stellplätze und Abstellplätze für 20 Fahrräder vorgesehen

40 Auto-Stellplätze und zwei zusätzliche Behinderten-Parkplätze sowie eine überdachte Fahrradabstellanlage mit Platz für 20 Fahrräder kommen hinzu. "Eventuell bauen wir eine abschließbare Variante", so Jöchle. Der Bahnhaltepunkt werde barrierefrei von den Parkplätzen erreichbar sein.

Beim Friedhof Göttelfingen und beim Spielplatz "Obere Wiesen" soll die Zahl der Parkplätze um neun erweitert werden. Die Zufahrt soll über die Einmündung "Obere Wiesen" erfolgen. Um die Geschwindigkeit beim Friedhof zu begrenzen, ist vorgesehen, eine Grüninsel mit Übergang zu errichten. "Der Graben auf der Westseite soll zur Entwässerung der Straßenfläche beibehalten werden", heißt es in der Vorlage.

Wann es mit dem Bau der Anlagen losgehen soll, ist noch unbekannt. "Nach bisherigen Informationen soll im Jahr 2017 begonnen werden", steht in der Vorlage. Das Straßenbauamt des Kreises werde die Maßnahmen ausschreiben und überwachen. Die Gemeinde finanziert die Kosten in den Haushaltsjahren 2017 und 2018. Insgesamt wird das Beschlusspaket etwa 3,3 Millionen Euro kosten. Der Anteil der Gemeinde wird mit 473 300 Euro veranschlagt.

Göttelfingen

Bei großen Projekten sollte man sehr auf die kleinen Dinge in der Planung achten. Hinterher ist es meist für Änderungen zu spät und der Katzenjammer groß. Ein Grundsatz, den der Göttelfinger Ortschaftsrat vor Zustimmung zum Empfehlungsbeschluss zu diesem Thema beachtete.

Grundsätzlich hält man dieses Projekt für eine wichtige Infrastrukturmaßnahme. Im Zuge der Flurbereinigung habe man bereits von Göttelfinger Seite aus die angrenzenden Flurstücke so gelegt, dass einem Straßenausbau nichts im Wege steht.

Für den Erwerb von weiteren 22 Grundstücken war man von Gemeindeseite dem Landratsamt behilflich, wusste Ortsvorsteherin Diana Wally. Dem Gesamtprojekt wurde bereits vor zwölf Jahren im Gemeinderat zugestimmt. Seit 9. Oktober 2015 ist der Bebauungsplan rechtskräftig. Auch mit der Finanzierung des 3,35 Millionen teuren Projekts, das die Gemeinde wahrscheinlich 473 000 Euro kosten wird, zeigte sich das Gremium einverstanden.

Was jedoch gar nicht ginge, das ist die Planung der Parkplätze "Obere Wiesen." Hier stellte Horst Niessner bei genauer Betrachtung der im Plan vermerkten Abmessungen fest, dass man vielleicht mit Ach und Krach in eine der Parkbuchten reinkomme, aber bei voller Belegung aller neun vorgesehenen Plätze sein Fahrzeug nie wieder rückwärts aus dem Platz herausbekomme. "Die Rangierfläche ist mit 4,25 Meter viel zu kurz – meine C-Klasse ist schon fünf Meter lang."

Ein Parkplatz weniger, aber dafür mehr Fläche zum Rangieren

Er schlug deshalb vor, dass auf einen Parkplatz verzichtet wird, um so die gewonnen Fläche zum besseren Rangieren nutzen zu können. Nach eingehender Beratung stimmte das Gremium diesem Vorschlag zu.

Christoph Raible wünschte sich bei der Bushaltestelle am Bahnhaltepunkt eine Art Wartehäusle als Schutz für die Reisenden. Daniel Graf brachte die Anregung ins Spiel, es solle doch an einen sogenannten Busbord gedacht werden, der einen Höhenausgleich als Einstiegshilfe in den Bus bietet.

Die Überlegung, die Bushaltestelle gleich auf die Straße zu verlegen, um so die aussteigenden Fahrgäste mehr oder weniger durch den Bus bei der Querung der Straße zu schützen, wurde jedoch verworfen. Ebenso soll vorerst auf vorbeugende Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung auf der ausgebauten Straße verzichtet werden, hieß es. "Es wird schon auf der alten Straße gerast, wie soll man das auf einer ausgebauten Straße verhindern, wenn schon die Verkehrsschau hier keinen Grund für eine Reduzierung des Tempos sieht", fragte Horst Niessner.

Insgesamt stimmte der Ortschaftsrat für diese Maßnahme, mit deren Baubeginn jedoch nicht vor 2018 gerechnet wird. Man möchte aber die Anregungen aus dieser Ortschaftsratssitzung berücksichtigt wissen.