Die Vorderlader-Europameister Achim und Alfred Bailer bringen zum Empfang in Eutingen neun Medaillen mit
Von Alexandra Feinler
Eutingen. Die Gemeinde ist um zwei Europameister im Vorderladerschießen reicher, denn Achim und Alfred Bailer sicherten sich bei der Europameisterschaft im Vorderladerschießen neun Medaillen. Mit einem Empfang wurden sie am Dienstagabend zu Hause willkommen geheißen.
Am späten Montagabend waren sie aus Barcelos/Fervenca in Portugal zurückgekommen – doch nicht alleine. Neun Medaillen hatten Achim und Alfred Bailer im Gepäck. Stolz präsentierten sie diese bei der EM-Feier in der Eutinger Schillerstraße. Im Juli hatten sich die beiden Eutinger zusammen mit Günter Bitzer Gold im Mannschaftswettbewerb Freigewehr bei den Deutschen Meisterschaften in Pforzheim geholt. Zudem können sie die Silber-Medaille in der Mannschaftswertung Steinschloss ihr Eigen nennen. Doch damit nicht genug, fehlte noch der Europameister-Titel.
Diesen hatte sich Alfred Bailer vor zwei Jahren mit fünf Medaillen geholt, davon drei Mal Gold und zwei Mal Silber. Ein Ergebnis, an das sich nun auch sein Sohn Achim Bailer heranwagte. Mit vier Mal Gold und einmal Bronze schaffte er jedoch das Unfassbare. "Ich bin sehr zufrieden mit dem erreichten", sagt der 22-Jährige ganz bescheiden. "Dabei hat der Sohn den Vater überholt", meinte Peter Seemann, Vorsitzender der Historischen Bürgerwehr Rottweil, und trug den beiden zu Ehren einen Reim vor. Wenn alle Goldmedaillen von Familie auf der Straße liegen würden, wäre die Schillerstraße vergoldet, scherzte der Vorsitzende. Er übergab den Ehrenhumpen und rief zum Ehrensalut schießen auf.
Sieben Mitglieder der Historischen Bürgerwehr Rottweil ließen es krachen, dass sich alle die Ohren zuhalten mussten. "Mit so tollen Knalleffekten wie die Historische Bürgerwehr kann die Gemeinde nicht mithalten", überbrachte Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle seine Glückwünsche. Er verglich den Erfolg der beiden Bailers mit den Siegen der Jamaikaner bei der Leichtathletik-EM. Vater und Sohn seien ein optimales Duo.
Achim Bailer wurde Erster in der Einzelwertung Dienstgewehr "Minie O" (militärisches Perkussionsgewehr Original) mit 94 Ringen. Gold regnete es in der Mannschaftswertung Rigby (Freies Perkussionsgewehr) mit 288 Ringen und Pauly (militärisches Perkussionsgewehr) mit 263 Ringen. Beim Cup de Versailles wurden die Ergebnisse vom Muskete- und Dienstgewehr-Schießen zusammengefasst, die mit 536 Ringen ebenfalls Gold brachten. Zusammen mit Michael Sturm holten sich Alfred und Achim Bailer als Mannschaft die Bronze-Medaille im Enfield (militärisches Perkussionsgewehr). Beim Witworth, Freigewehr 100 Meter liegend, kam Achim Bailer auf Platz vier. "Das ist eigentlich mein Steckenpferd, doch dieses Mal lief es nicht ganz so gut", ärgerte sich der 22-Jährige.
"Wer als Schütze keine Ziele mehr hat, gibt auf"
Beim nächsten Mal hoffe er auf größeren Erfolg. "Wer als Schütze keine Ziele mehr hat, gibt auf", stimmte sein Vater zu. Er zeigte seine zwei Gold- und zwei Bronze-Medaillen vor. Die beiden Goldmedaillen holte sich der 51-Jährige in der Mannschaftswertung Pforzheim (Perkussionsgewehr Muskete) mit 295 Ringen und Wedgnock (Freies Steinschlossgewehr) mit 250 Ringen.
In der Einzelwertung 100 Meter liegend, "Maximilian O" (freies Steinschlossgewehr Original), erreichte er mit 85 Ringen Bronze. "Wenn man mit zwei Bronze- und zwei Gold-Medaillen nicht zufrieden ist, mit was dann?", fügte Alfred Bailer lachend hinzu, der zusammen mit seiner Frau Renate immer wieder Gäste zur Feier begrüßte.
Neben der Historischen Bürgerwehr Rottweil war auch die SG Böblingen eingeladen, für die das Vater-Sohn-Duo immer wieder bei Wettbewerben antritt. Lange wurden die Europameister gefeiert, die sicherlich schon die nächsten Meisterschaften im Kopf hatten.
