Schunkelrunden, die Hans Schick musikalisch begleitete, folgten bei der Seniorenfasnet in der Eutinger Pfarrscheuer auf Büttenreden. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Eutinger Senioren in närrischer Laune / Renate Müller und ihr Team bieten beste Unterhaltung

Von Alexandra Feinler

"En da Fräulein-Bedienungs-Kleidung" schenkte das Seniorentreff-Team bei der Fasnetsveranstaltung in der Pfarrscheuer aus – als Erinnerung an den vergangenen Besuch im "Kaffeemühlenmuseum".

Eutingen. Renate Müller erinnerte an den Ausflug in ihrer Begrüßungs-Bütt: "Ond weil m’rs letscht Johr im Kaffeemühlenmuseum send g’wesa, wo M’rs g’seha hend a Haufa alte ond schene von deana, drom hat’s Seniorentreff-Team sich fir heit ausdenkt, dass m‘r eich en da Fräulein-Bedienungs-Kleidung ei’schenkt."

Damit stellte sie ihr Team – bestehend aus Rosi Dekreon, Edeltraud Rakoczy, Ursula Galliou und Marlies Creuzberger – vor. Dieses freute sich, dass die Senioren "fasnetsmäßig" angezogen waren. Passend zur Deko: Die Tische waren mit Luftschlangen, die Decke und Wände mit Girlanden und die Fenster mit den Masken der Eutinger Narrenzunft verziert. "Die kennet ihr ja scho. Da brauch ich ja nemme viel erzählen", meinte Renate Müller.

Hans Schick am Akkordeon ruft zur Schunkelrunde auf

Besonders gefiel den Senioren der alte Teufelsgeiger, der früher von der ehemaligen Tennisabteilung getragen wurde. Hans Schick am Akkordeon rief zur Schunkelrunde auf. Die Senioren hängten ein und sangen zu "Wer soll das bezahlen?" und "Es gibt kein Bier auf Hawaii" mit.

Zum Lachen brachte Hilde Schmid die Senioren mit ihrer "Gschicht vom Karle und de Wäschmasche". Anstatt den Kundendienst zu bestellen, versuchte er sich selbst dran. Am Schluss hatte er die Lösung: Das Wasser wurde eine Zeitlang abgestellt. "Du kasch die Wäschmasche zerlege und dua wie du willsch, bei deiner neue Freundin brauchsch keine mehr".

Auch mit dem Gedicht zur "Hochzeit" hatte sie die Lacher auf ihrer Seite: "Die Braut, ha jo ma kennt ja d’Muadr, dia isch heut no a reachts Luder. Ond dr Vatter erst, oh Graus, der goht im Alter no neba naus." Und so kommt Hilde Schmid zum Entschluss: "So wia die Alte, so isch d Jugend, koi Moral ond au kei Tugend, hett i’s früher bloß halb so trieba, no wär i gwieß et ledig blieba…"

Mit einem kräftigen "Narri, Narro" bedankten sich die Senioren. Sie hatten auch schon wieder auf ihre "Gedichtexpertin" Irmgard Kreidler gewartet, die ihre Fans nicht im Stich ließ: "Am Wiesebauers Sohn de Sepp, des war a riesengroßer Depp." Trotzdem wollte der Vater, dass er ein "Weib" findet und schlug ihm die Magd vor. Der Sepp schien Glück bei ihr zu haben und freute sich schon: "I glaub, I bin in der engere Wahl", meinte er zum Vater. Die Magd hätte zu ihm gesagt: "Mein liebr Bua, du bisch de letzscht, den I heira wur".

Beim Beamtenmikado gelten ganz spezielle Regeln

Auch die Geschichte von der rindslederüberzogene "Kuah", die Renate erzählte, brachte die Senioren zum Klatschen. Als sie dann noch die verdrehte Geschichte hörten, prusteten sie los. "Nur die Hörner sind am Schwanz festgewachsen…" Renate Müller bemerkte jedoch schnell, dass da was nicht stimmt: "Hinten ist der Schwanz festgewachsen."

Die Putzfrauen-Philosophie brachten Settchen (Ursula Galliou) und Babettchen (Rosi Dekreon) in die Pfarrscheuer, die sie mit ihren Tüchern schnell säuberten. Bettchen erzählte, dass sie nach dem Beinbruch viel besser laufen könne als vorher. Settchen wünschte sich, dass sie auch mal eine Gehirnerschütterung haben sollte.

Spitze Sprüche und Witze wurden gerissen. So wurde das Beamtenmikado erklärt, bei dem derjenige verloren habe, der sich zuerst bewege. Babettchen wäre erst neulich heimgekommen und hätte gewusst, dass ihr Mann den Flur streiche. Um nicht in die neue Farbe zu fassen, sei sie das Treppengeländer hochgeklettert, bis ihr Mann gerufen habe: "Spatzi, ich habe doch mit dem Treppengeländer angefangen, damit du dich nicht schmutzig machst."

Eine lebendige Seniorenfasnet mit viel Gesang und Gedichten wurde gefeiert, ganz nach dem Geschmack der Eutinger Senioren-Narren.