FeuerwehrWeitinger Truppe zeigt sich bei Übung voll auf der Höhe / DRK übernimmt die Verletzten und versorgt sie bestens

"Es gibt nichts Schwierigeres, als im Ernstfall in ein Gebäude hinein zu müssen, in dem man sich nicht auskennt", beschrieb Kommentator Andreas Gaus die Notwendigkeit der Hauptübung der Feuerwehrabteilung Weitingen.

Von Alexandra Feinler

Eutingen-Weitingen. Zusammen mit dem DRK Ortsverein Eutingen verwandelten sie den Kirchhof am Samstag in einen Schauplatz.

Das verglaste Treppenhaus war "eingeräuchert" und die drei Mimen versteckten sich. Luca kam bei der Übung gerade noch rechtzeitig aus dem angenommenen Brand im Kellergeschoss heraus.

Zusammen mit Gaus zeigte das zehnjährige Jugendfeuerwehrmitglied den Zuschauern, wie der Notruf abgesetzt wird. "Wir haben direkt bei der Leitstelle angerufen, weil wir für Übungszwecke die Notrufnummer nicht verwenden dürfen", erklärte Gaus die "lockere" Vorgehensweise.

Er nahm den digitalen Melder in die Hand, um die zeitnahe Alarmierung mitzuverfolgen. Ausnahmsweise ging auch die Dorfsirene herunter. "Wenn Sie die Sirene im Notfall mal betätigen müssen, dann bleiben Sie bitte bei dieser stehen. Ansonsten weiß keiner, wo es brennt", bat Andreas Gaus die Zuschauer.

Während er noch am Erklären war, kamen die beiden Feuerwehrautos angefahren. Das Löschfahrzeug 8/6 aus Weitingen und das Tanklöschfahrzeug 16/25 aus Eutingen wurden eingesetzt. Schnell rollte ein Teil der Feuerwehrmänner die Schläuche aus und begann zu löschen, während die Atemschutzträger die drei Vermissten im Gebäude suchten.

Übungsbeobachter Tobias Plaz und Gesamtkommandant Albrecht Teufel schauten genau zu, was die 25 Feuerwehrleute unter Einsatzleiter Marco Leins und Gruppenführer Thomas Renz machten.

Außerhalb der Gefahrenzone baute sich das sechsköpfige DRK-Team auf. Nach der Übergabe konnten die an einer Rauchgasvergiftung leidenden Mimen mit Sauerstoff versorgt werden. Der letzte Mime von der Jugendfeuerwehr konnte nicht über die Treppe des Begegnungshauses gerettet werden.

Albrecht Teufel: Prioritäten richtig gesetzt

Er musste über den zweiten Rettungsweg, eine Leiter, aus dem stark verrauchten Gebäude geholt werden. Die DRK-Mitglieder versorgten die Rauchgasvergiftung und die Kopfplatzwunde des dritten Mimen, als der letzte mit Brandwunden von den Feuerwehrmännern zu ihnen gebracht wurde. "Das hat wunderbar geklappt", bedankte sich Abteilungskommandant Marco Leins beim Gastgeber des Begegnungshauses, der Kirchengemeinde, und bei allen Mitwirkenden.

Gesamtkommandant Albrecht Teufel fand ebenso nur positive Worte. Die Prioritäten seien richtig gesetzt worden, ohne sich oder einen "Verletzten" zu gefährden. Die Feuerwehren würden von der guten Zusammenarbeit profitieren und seien für den Ernstfall vorbereitet.

Die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und DRK sei sichtlich gewesen, beschrieb DRK-Bereitschaftsleiter Stefan Platz. Seine Kollegen hätten bei den vier Mimen die Rauchgasvergiftungen festgestellt und sie mit Sauerstoff versorgt. "Der Vorteil ist, dass nun jeder Helfer-Vor-Ort eine Sauerstoffflasche hat. So können wir im Ernstfall schnell handeln", erklärte Platz. Das sei keine Selbstverständlichkeit. Jedoch wies er auf die Notwendigkeit hin.

Auch Ortsvorsteher Roland Raible erkannte solch eine Notwendigkeit in der Übung. "Bei bestem Wetter opfern die Helfer ihre Freizeit", hob er das ehrenamtliche Engagement hervor. Er zeigte sich mehr als zufrieden und meinte: "Es ist schön, diesen Schutz genießen zu dürfen."