Flüsterasphalt und neue Schächte sollen Lärmbelastung ebenfalls reduzieren

Von Martin Dold

Eutingen. Der ganz große Wurf, den man sich anfangs erhofft hatte, wird es nicht. Doch der Lärmaktionsplan kann zumindest dazu beitragen, dass die Lärmbelastung an der B 14 – und mit etwas Glück auch an der Autobahn – gesenkt wird.

Wolfgang Wahl von der Firma Rapp Trans stellt dem Gemeinderat den derzeitigen Stand des Verfahrens vor. So wurde der Entwurf für den Lärmaktionsplan erstellt. Dieser wird nochmals öffentlich ausgelegt, bevor er im Februar oder März vom Gemeinderat beschlossen wird und die Maßnahmen im Sommer umgesetzt werden können.

"Es wird dann ein bisschen leiser in Eutingen", versprach Wahl dem Gemeinderat und den interessierten Zuhörern von der Hauptstraße. Die Reduzierung der Lärmbelästigung werde hörbar sein.

Die Grundlage dafür: In Eutingen werden entlang der B 14 Lärmwerte erreicht wie es sie kaum einmal in anderen Kommunen gibt. Allerdings: "Beim Lärmaktionsplan geht es ausschließlich um die Lärmminderung und nicht um die Sicherheit". Um wirklich Ruhe zu bekommen, bedürfe es einer Ortsumfahrung.

Ein Verbot von Lastwagen in der Ortsdurchfahrt lasse sich nicht durchsetzen, da es Anliegerbetriebe gebe, die angefahren werden können müssten. Zudem würden dann die umliegenden Kreisstraßen über Gebühr belastet.

Ein Dreier-Paket soll nun an der B 14 für Abhilfe sorgen. Eine Beschränkung auf Tempo 30, ein lärmoptimierter Fahrbahnbelag, der beim nächsten Austausch eingebaut werden soll, und sogenannte Froschmauleinlaufschächte. Diese sollen das Scheppern deutlich reduzieren, wenn Lastwagen darüber brettern.

Die Maßnahmen, erklärte Tobias Plaz, leuchteten ein, doch manche Bürger würden Tempo 30 sehr kritisch sehen. Autofahrer hätten sicherlich wenig Verständnis. Es sei fatal, sagte Bürgermeister Armin Jöchle, wenn diese glaubten, in ihrer Freiheit beschränkt zu werden. Vielmehr gehe es um den Schutz der Anwohner. "Die Interessen der Autofahrer müssen hier im Hintergrund stehen", pflichtete Wahl bei. "Es geht um die Leute, die von diesem beknackten Verkehr geplagt sind", befand auch Sebastian Lazar.

Roland Raible sprach die Situation an den Urnburger Höfen an. "Sind diese Leute nicht wichtig?", fragte er angesichts der geringen Chancen für ein Tempolimit auf 120 km/h auf der Autobahn in diesem Bereich.

Die Antwort lieferte Wolfgang Wahl: Lediglich drei Personen liegen über dem entsprechenden Maßnahmenwert, zudem sprächen die verkehrlichen Belange dagegen. Als Anregung werde man das Tempolimit aber aufnehmen. Anne Meyer sprach sich letztlich erfolglos dagegen aus, da man ansonsten vom Regierungspräsidium nicht ernst genommen werde.