Mustafa Yazar (Dritter von links) ist dankbar für die vielen Marktbesucher aus Göttelfingen wie Gertrud Raible (von links), Daniela und Anne Flaig, Brigitte Wally, Maria Maag und Renate Saier. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder-Bote

Bäcker geht, aber die anderen Händler sind zufrieden mit den Umsätzen / Zahl der Besucher geht zurück

Von Martin Dold Eutingen-Göttelfingen. Obsthändler und Metzger sind mit dem Umsatz auf dem Göttelfinger Markt zufrieden, der Bäcker hingegen nicht. Daher kehrte er dem Markt den Rücken – und die Kunden machen sich Sorgen um den Fortbestand des Marktes. Renate Saier, Brigitte Wally, Maria Maag, Gertrud Raible und Hildegard Sökler diskutieren, wie es weiter gehen soll mit dem Markt – der weit mehr ist als "nur" eine Einkaufsmöglichkeit. Mittwoch für Mittwoch treffen sich viele Göttelfinger, um dort auch ein Schwätzchen zu halten und ganz einfach Menschen zu treffen. "Wir vermissen die Neubürger aus der Siedlung, aber auch die Mütter der Kindergartenkinder könnten sich öfters blicken lassen", waren sich die Frauen gestern einig. Doch was könne man hier schon tun, fragen sie sich. "Das Interesse am Dorfgeschehen ist hier eben nicht so groß".

Rund 50 bis 60 Kunden pro Woche

Auch sie haben registriert, dass die Besucherzahlen zurück gingen. Wurden vor einigen Monaten noch etwa 50 bis 60 Kunden pro Woche gezählt, so dürften es nun weniger sein. Viele Rentner kommen, aber auch jüngere Göttelfinger erledigen sehr gerne ihre Einkäufe auf dem Rathausplatz – nur dürften es eben einige mehr sein.

Denn wenn unter dem Strich für die Marktbeschicker nicht viel übrig bleibt, dürfte deren Interesse an einem dauerhaften Stand in Göttelfingen schwinden. "Das kann man von ihnen nicht dauerhaft verlangen", betont Maria Maag. Wenn auf längere Sicht kein Bäcker mehr komme, werde auf jeden Fall etwas fehlen. Und immer schwingt die Sorgte mit, dass irgendwann einmal ganz Schluss sein sollte mit dem "Märktle", das seit nunmehr acht Jahren besteht.

Eine drohende Schließung wäre laut Brigitte Wally "sehr schade. Wann kommen sonst schon einmal alle im Flecken zusammen?", fragt sie sich. Dass die Waren etwas teurer als beispielsweise im Discounter sind, lassen die Frauen nicht gelten. Wenn man das Fahrgeld dazu rechne, komme man auf den gleichen Betrag wie wenn man gleich in Göttelfingen auf dem Markt einkaufe.

Frühschoppen wertetdas Ganze auf

An den Händlern haben die Besucher nichts auszusetzen und auch der Frühschoppen, der alle vier Wochen stattfindet, wertet das Ganze enorm auf. Dann kommen immer spürbar mehr Gäste, da dann im Narrensaal Kaffee und Kuchen angeboten werden. Die Organisatorinnen Heike Raible und Carina Schwarz spenden den Erlös jedes Mal an die örtlichen Vereine.

"Man muss den Markt unterstützen. Ich bin froh, dass es so etwas vor Ort gibt", erklärt auch Bianca Zeidler, die ebenfalls jeden Mittwoch "Stammgast" ist. Der Bäcker habe sich sein Geschäft auch ein Stück weit selbst kaputt gemacht, da er schon eine Stunde früher als die anderen Beschicker gegangen sei.

Obst- und Gemüsehändler Mustafa Yazar hingegen sorgt für ein positives Signal: "Ich werde auf jeden Fall weiterhin kommen", stellt er klar. Die Leute seien nett und auch mit dem Umsatz sei er zufrieden. Der sei besser als beispielsweise in Nordstetten, obwohl Göttelfingen weniger Einwohner habe.