Mit einem Lächeln auf den Lippen, so wie sie alle kennen, begeht Antonie Teufel ihren 90. Geburtstag. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Antonie Teufel feiert ihren 90. Geburtstag / Bescheidenheit und ein Lächeln auf den Lippen als Markenzeichen

Von Alexandra Feinler Eutingen. 90 Jahre und immer positiv gelaunt – dafür ist Antonie Teufel bekannt. Heute darf sie ihren Ehrentag feiern und blickt dabei auf einige Geschehnisse zurück. Als jüngstes der sieben Kindern von Anton und Franziska Kläger erblickte Antonie, von allen Toni genannt, am 29. März 1924 das Licht der Welt. Weil die Eltern in der heutigen Bahnhofstraße, der damaligen "unteren Gass", eine Landwirtschaft betrieben, half auch die Jüngste im Familienbetrieb mit.

Nach der Volksschule besuchte Toni die Haushaltsschule und war eine Zeit lang als Hauswirtschafterin in Bonlanden sowie in Stetten am kalten Markt tätig. Nach kurzer Zeit zog es sie in die Heimat zurück, wo sie wieder in der Landwirtschaft ihrer Eltern mithalf.

Viel mehr als Tanzen gab es damals nicht

Bereits in ihrer Jugend nahm sie an Tanzkursen im ehemaligen Schwesternhaus teil. Dort lernte die junge Eutingerin auch ihren späteren Mann Alois Teufel kennen, der ebenfalls aus Eutingen kam. "Wir waren da immer in der Gruppe unterwegs und hatten viel Freude am Tanzen. Arg viel mehr gab es zu dieser Zeit nicht", erklärt sie.

Bis zur Hochzeit verging jedoch noch etwas Zeit. Antonie Teufel arbeitete bei ihrem Bruder Julius Kläger und ihr Alois Teufel in der Landwirtschaft seiner Eltern.

Doch dann kam der Wandel: Im Oktober 1953 heiratete das junge Paar und zog in das Haus im Tübinger Weg, in dem Antonie Teufel heute noch wohnt. 1954 kam das erste Kind, der Sohn Hans-Peter, zur Welt. Es folgten die Kinder Klaus, Katharina, Renate und Meinrad.

Zudem hatte Antonie Teufel alle Hände voll mit dem Umbau des Hauses zu tun. "Es gab immer was zu tun, weil wir alles selbst gemacht haben", schmunzelt die "Bauhelferin", die auch mal die Betonmaschine anwerfen musste.

Nebenbei war sie als eine der ersten Frauen von 1976 bis 1986 im Kirchengemeinderat. "Sie hat viel für die Kirche getan", lobt sie Pfarrsekretärin Cäcilia Arnoldt und berichtet von folgenden Ämtern: "1978 hat Toni einen Kurs zur Kommunionhelferin besucht und war viele Jahre Kommunionhelferin, was für damalige Zeiten ganz fortschrittlich war. Sie war Lektorin im Ausschuss für Liturgie und Mission, das ganze Jahr über Vorbeterin bei Andachten und hat bis vor zwei Jahren die Missionsblätter verteilt. In der Bauphase der Pfarrscheuer war sie eine der steten Helferinnen und hat dann jahrelang in der Pfarrscheuer ehrenamtlich nach dem Rechten geschaut."

"Man hat ja jemanden gebraucht und da habe ich geholfen", erklärt Antonie Teufel bescheiden. Lange Jahre gehörte sie dem Frauenbund, der Rosenkranzgruppe und der Schönstattgruppe an. Als junges Mädchen sang sie im Kirchenchor und später im Begräbnischor mit. Doch all ihre Ämter will die 90-Jährige nicht in den Vordergrund heben: "Ich habe geholfen, wo ich gebraucht wurde. Das macht man doch", betont sie und hat ihr gewohntes Lächeln auf den Lippen. Neben all den Aufgaben war die Familie jedoch immer das Wichtigste.

Mit ihren fünf Kindern, neun Enkeln und weiteren Gästen feiert die Frohnatur heute ihren Geburtstag und blickt auf 90 Jahre Glück und Zufriedenheit zurück.