Rückblick der katholischen Kirchengemeinde Weitingen

Von Harald Mattenschlager

Eutingen-Weitingen. Schon seit über einem halben Jahr ist die Kirchengemeinde auf der Suche nach einem neuen Mesner. Die Resonanz war allerdings sehr mager.

Es zeichnet sich nun eine Übergangslösung ab: In den vergangenen fünf Jahren hat Albrecht Teufel mit Lothar Schurer den Dienst unentgeltlich ausgeübt. Teufel hatte darum gebeten, zum Jahresende von diesem Dienst entbunden zu werden. Schurer und die ganze Gemeinde bedankten sich bei Teufel für den Dienst in und an der Gemeinde – auch wenn Schurer sich die Hoffnung nicht verkneifen konnte, dass er, "wenn‘s klemmt", auch mal einspringen kann. Eine Dauerlösung könne dies aber nicht sein.

Am 15. März steht im Gäu nicht nur die Wahl des Bürgermeisters an. An diesem Tag werden in der Diözese Rottenburg-Stuttgart auch die neuen Kirchengemeinderäte gewählt. Die Kirchengemeinde hat bereits für diese Wahl geworben. Das Motto "Kirche verändert sich" soll den in den deutschen Bistümern und besonders in der heimischen Diözese angestoßenen Dialogprozess auf- und übernehmen.

So wie sich die Gesellschaft rasch verändert, so sollen sich auch die Kirchengemeinden verändern, so Schurer: "Es sollen neue Wege beschritten werden". Er erinnerte daran, dass vor rund 50 Jahren Papst Johannes XXIII. mit seinem "Aggiornamento" und dem einberufenen Konzil begonnen habe, "die Kirche umzukrempeln und alte Zöpfe abzuschneiden". Damals habe es eine echte Aufbruchsstimmung gegeben. Die Gottesdienste durften anstatt in Latein in der Landessprache gefeiert werden. "Oder trauert jemand dem Gemurmel im Confiteor Dei omni potentem oder dem Suscipiat dominus sacrificium nach?", fragte Schurer.

Das Aggiornamento solle wieder etwas auffrischen und im Zeitalter von Facebook, WhatsApp und sonstigen sozialen Netzwerken sei ein Umdenken notwendig. Gerade auch die Nutzer der neuen Medien seien aufgerufen, eine Vielfalt in die Kirchengemeinderäte zu bringen und einer Vergreisung der Gremien vorzubeugen.

Bis Mitte Februar muss die Kandidatenliste stehen. Schurers Appell: "Seien Sie bereit und stellen Sie sich als Kandidat zur Verfügung." Leider sei die Resonanz bis jetzt nicht überwältigend. Es zeichne sich ab, dass die vier männlichen Mitglieder vom jetzigen Kirchengemeinderat nicht mehr kandidieren.